ADB:Türk, Johann Baptist
[13] Verdienste gestiftete Medaille, sondern auch vom Hofkriegsrathe die goldene militärische Tapferkeitsmedaille zuerkannt wurde.
Türk: Johann Baptist T., Obercommandant des kärntischen Landsturmes im J. 1809, wurde am 17. August 1775 in Innsbruck geboren, wo sein Vater Franz Xaver T. Universitätsbuchbinder war. Weil der begabte Knabe schon in der Volksschule viel Freude am Lernen zeigte, sollte er sich den Studien widmen; allein wiederholte Unglücksfälle, die dem Vater den größten Theil seines Vermögens raubten, zwangen ihn bald, den Sohn aus dem Gymnasium zu nehmen und ihn zu seinem Gehülfen auszubilden. So verflossen dem jungen T. mehrere Jahre stiller häuslicher Wirksamkeit. Als aber durch Bonaparte’s Siege auf italienischem Boden im J. 1796 die benachbarten österreichischen Provinzen bedroht wurden und die Stände Tirols deshalb die Organisirung von Scharfschützen und Milizen beschlossen, da war T. einer der ersten, welche voll Begeisterung zu den Waffen griffen. In eine Scharfschützencompagnie eingetheilt, kämpfte er in dem glänzenden Gefechte bei Spinges (nächst Franzensfeste) mit, das der Tiroler Landsturm am 2. April 1797 dem Feinde lieferte, und that sich durch Muth und Entschlossenheit hervor, so daß ihm nach dem Friedensschlusse nicht nur die von den Ständen Tirols zur Belohnung ausgezeichneterBeim Ausbruche des zweiten Coalitionskrieges rückte T. wieder ins Feld und gab als Oberjäger bei der Erstürmung der französischen Verschanzungen zu Remüs im Engadin (30. April 1799) sowie bei der Eroberung des Luciensteigs im Rheinthale (14. Mai) neue Beweise seiner Tapferkeit. Nach dem Frieden von Luneville (9. Februar 1801) übersiedelte T. nach Klagenfurt, wo er die Buchhaltersstelle in der Eisenhandlung des Fürstbischofs von Gurk Franz Altgrafen von Salm-Reifferscheidt erhielt. Als sich Oesterreich im J. 1808 zu einem neuen Waffengange gegen Napoleon zu rüsten begann, empfing T. den Auftrag, das damals unter bairischer Herrschaft stehende Tirol zu bereisen, die Stellung der Truppen auszukundschaften, die Stimmung des Volkes zu erforschen und in demselben die Hoffnung auf baldige Wiedervereinigung mit Oesterreich zu nähren. Glücklich kehrte er von seiner gefahrvollen Sendung nach Kärnten zurück. Als hier im Frühjahre 1809 die Landwehr aufgestellt wurde, verpflichtete sich T., zwei Mann zu montiren, zu armiren und während der Dauer des Krieges zu verpflegen, und erlegte zu diesem Zwecke sogleich 500 fl. Auch die Schilderhebung der Tiroler förderte er nach Kräften. Er selbst griff wieder zu den Waffen, und viele Gesinnungsgenossen stellten sich unter seine Führung. An der Spitze von bewaffneten Bergknappen und Hammerleuten des Lungaues bezog er feste Stellungen am Tauern und im Ennsthale und rückte sodann nach Murau vor, von wo er bis Judenburg streifte. Bald darauf forderte das österreichische Generalcommando in Lienz den durch seine Kühnheit und Opferwilligkeit schon weithin bekannten Mann auf, den Landsturm in Kärnten zu organisiren. Mit einem wahren Feuereifer unterzog er sich dieser Aufgabe. In Greifenburg rüstete er binnen drei Tagen 280 Mann aus und sandte diese nach Sachsenburg, wohin er schon früher, unbemerkt von dem Feinde, große Mengen Pulvers aus dem Harbacher Thurme bei Klagenfurt hatte bringen lassen. Er selbst setzte sich mit den österreichischen Truppenabtheilungen, die in Obersteiermark und an der italienischen Grenze streiften, in Verbindung und rückte mit dem Aufgebote bis in die Nähe von Villach vor. Der Znaimer Waffenstillstand hemmte Türk’s weitere Thätigkeit. Er lehnte die Aufforderung Hormayr’s, Sachsenburg in dem Augenblicke wegzunehmen, da das Fort den Bestimmungen jenes Vertrages gemäß an den französischen General Rusca übergeben werden sollte, mit Rücksicht auf seine ungenügenden Mittel und den von seinem Monarchen sanctionirten Vertrag ab und zog sich, weil die Franzosen nach ihm fahndeten, auf das nahe bei Klagenfurt verborgen gelegene Schlößchen Falkenberg zurück.
Von hier wurde er am 17. August 1809 zu dem k. k. Appellationspräsidenten Grafen Franz v. Enzenberg und dem k. k. Landrechtspräsidenten Baron Ferdinand v. Ulm nach Klagenfurt entboten. Verkleidet begab sich T. in die von den Franzosen besetzte Stadt und erhielt die Weisung, sich unverzüglich in das Hauptquartier des Kaisers Franz (s. A. D. B. VII, 285) nach Totis in Ungarn zu begeben. Ausgestattet mit einem auf den Namen Joh. Müller lautenden Reisepasse und mit einem Reisevorschusse von 500 fl. Bancozettel fuhr T. in einem Postwagen und in Begleitung eines Mehlhändlers, angeblich um Getreide einzukaufen, nach Marburg an der Drau; einen Brief des Grafen Enzenberg an den Kaiser hatte man ihm in seinen Rock eingenäht. In Marburg verschaffte sich T. einen Führer, und dieser brachte ihn über Großsonntag außer der französischen Vorpostenkette nach Warasdin, wo er Vorspann und die Marschroute nach Totis erhielt. Am 20. Morgens hatte T. Audienz bei dem Kaiser und schilderte ihm die traurige Lage Kärntens. Der Monarch sprach sich [14] über Türk’s bisherige Leistungen sehr anerkennend aus und nahm seine Dienste für den Fall des Wiederausbruches der Feindseligkeiten in Anspruch; im übrigen wies er ihn an den in Keszthely weilenden Erzherzog Johann (s. A. D. B. XIV, 281). Dieser empfing T. auch huldvoll und beauftragte ihn, sich mit dem Generaladjutanten Baron Fedigroni ins Einvernehmen zu setzen. Nun erfuhr T., daß man für den Kriegsfall anstrebe, den Landsturm im Rücken des Feindes und zwar in Krain, Steiermark und Kärnten zu organisiren und ihn mit Tirol in Verbindung zu setzen. Daß hiezu schon Einleitungen getroffen worden waren, bewiesen T. die auf Zettelchen verzeichneten Namen von Vertrauenspersonen aus Krain und Steiermark, welche man ihm einhändigte. Weitere Auskünfte sollte T. von Baron Ulm einholen, unter dessen Oberleitung er mit dem Obercommando des Kärntner Landsturmes betraut werden würde. Nachdem T. noch mit dem Oberstlieutenant Grafen Leiningen einen Plan, wie Klagenfurt durch Ueberrumpelung genommen werden könnte, festgestellt hatte, trat er mit einem Passe auf den Namen Joh. B. Seybold auf gleichem Wege die Heimreise an. In Marburg erzählte ihm die Wirthin „zum Lamm“, daß ihm die Franzosen schon auflauerten, und nur dem Umstande, daß die feindlichen Officiere sich bei seiner Ankunft gerade auf einem Balle vergnügten, mochte er es zu verdanken haben, daß er nicht entdeckt und festgenommen wurde. Rasch verkleidete er sich nun als Bauerknecht und führte so einen Wagen, in dem der Sohn der Wirthin saß, nach Völkermarkt. Von da nahm er den Weg über Sillebrücken a. d. Gurk nach Maria Saal, wo er bei seinem Freunde, dem Gastwirthe Johann Herndl, Zuflucht fand. Baron Ulm, von seiner Ankunft in Kenntniß gesetzt, beschied ihn nach dem nahen Schlosse St. Georgen am Sandhof und theilte ihm mit, daß bereits viele Bewohner Kärntens ins Einverständniß gezogen und Waffen sowie Munition gesammelt worden seien.
Der rastlose Mann gönnte sich aber nur wenig Ruhe; bald trieb ihn sein Eifer in neue Gefahren. Da Fürstbischof Salm eben größerer Geldsummen bedurfte, sollten in Triest lagernde Vorräthe von Eisen aus den bischöflichen Werken sobald als möglich veräußert werden. T. übernahm diese Aufgabe um so lieber, als er bei dieser Gelegenheit einige Briefe, die er in Keszthely zur Beförderung übernommen, so namentlich an Baron Rossetti, den Gouverneur von Triest, zu bestellen gedachte. In Begleitung des fürstbischöflichen Beamten Dresdner, als dessen Diener T. in dem Reisepasse verzeichnet war, gelangte er unangefochten nach Triest, lieferte dort die Briefe ab und besuchte mehrere ihm als Patrioten bekannte Herren, darunter den Polizeidirector Baron Longo. Auch den Verkauf des Eisens ließ er sich angelegen sein, vermochte jedoch dieses Geschäft nicht mit Ablauf des dritten Tages zum Abschluß zu bringen und war nun gezwungen, sich, wie es Vorschrift war, einen Aufenthaltsschein zu lösen. Während der Ausfertigung desselben fragte ihn plötzlich ein Beamter um die Person des Joh. Türk und ließ ihn in seinem Mißtrauen sofort auf die Polizeiwachstube abführen. Von dort brachte man ihn nach einigen Stunden in die Stadtintendantur-Kanzlei. Inzwischen war es T. gelungen, die mitgeführten compromittirenden Papiere zu vernichten, und bei dem weiteren Verhöre beharrte er darauf, ein Tischlerssohn aus Straßburg in Kärnten zu sein. Ein Zufall sollte ihn aus der Bedrängnis retten. Einer der Beamten äußerte sich dem vorsitzenden französischen Obersten gegenüber, der Verhaftete könne nicht der gesuchte T. sein; dessen Gestalt und Gesichtszüge seien ganz anders, denn er kenne den Mann genau. Nach kurzer Berathung wurde T. entlassen. Als er auf die Straße trat, wartete schon Baron Longo auf ihn und gab ihm durch Winke zu verstehen, er möge ihm vorsichtig in seine Wohnung folgen. Dort traf er auch andere Patrioten, von denen er erfuhr, daß man ihn, falls er zum Tode verurtheilt [15] worden wäre, noch während der Nacht durch unterschobene Befehle in Freiheit zu setzen geplant habe. Noch an demselben Abend trat T. mit Dresdner, der inzwischen 72,000 fl. B. Z. für das verkaufte Eisen eincassirt hatte, die Heimreise an. Eine neue Gefahr bedrohte ihn auf derselben. Der Commandant der französischen Besatzung von Klagenfurt, General Rusca, hatte von Türk’s Fahrt nach Triest Meldung bekommen und einen Courier mit dem Befehle, ihn zu verhaften, dahin entsendet. Mit diesem kreuzte sich T. gegen zwei Uhr Nachts bei Adelsberg. Er wurde jedoch von einem Commis der fürstbischöflichen Eisenhandlung gewarnt, und dieser überbrachte ihm zugleich den Auftrag seines Herrn, vorerst nicht nach Klagenfurt zurückzukehren. Er eilte nun nach Präwald, wo der Postmeister, nachdem er den Paß des Reisenden aufmerksam gelesen, ihm heimlich die Mittheilung machte, daß er von dem Gouverneur Rossetti den Befehl erhalten habe, ihn unverweilt nach Fiume zu befördern. Während Dresdner mit dem Gelde nach Klagenfurt weiterreiste, fuhr T., als Postillon verkleidet, nach Fiume.
Nach einigen Tagen der Ruhe im Hause Rossetti’s versuchte er es, wieder nach Kärnten zu kommen. Unbehelligt durchwanderte er Krain auf Seitenwegen und gelangte am 22. September Morgens in das Weichbild von Klagenfurt. Sein Plan war, in dem in der Völkermarkter-Vorstadt gelegenen Elisabethinerinnenkloster, wo seine beiden Schwestern als Conventualinnen lebten, Zuflucht zu suchen. Da stieß er nahe bei dem Wirthschaftshof Lindenheim auf Arbeiter, die unter der Leitung eines ihm wohlbekannten Maurermeisters und unter dem Befehle zweier französischer Officiere bei einer Schleuse des Stadtgrabens beschäftigt waren. Ueberrascht von dem Erscheinen Türk’s rief ihn der Meister mit dem wahren Namen an und erregte durch diese Unvorsichtigkeit die Aufmerksamkeit der Officiere, die ihn sofort über den Vorübergehenden befragten, nun aber, da sich der Mann wieder gefaßt hatte, nur ausweichende Antworten erhielten. Inzwischen war T. in dem Kloster angelangt; seine Ankunft wurde dem Fürstbischof, dessen Palais unmittelbar an das Kloster stieß, sogleich gemeldet. Dieser empfing T. freudigst und händigte ihm einen Haselnußstock ein, den ihm ein Bauer für T. übergeben habe. Dieser verstand das Zeichen, brach den Stab entzwei und zog aus der Höhlung eine Hofdepesche, welche er den erstaunten Kirchenfürsten dem Baron Ulm zu überreichen bat. Indessen ließen die französischen Officiere, deren Verdacht doch geweckt worden war, in den Häusern der Vorstadt nach T. suchen; ein Gastwirth aber, der dessen Versteck im Kloster ahnte, brachte dahin die Nachricht von der Gefahr, in welcher der Flüchtige schwebte, weshalb die Nonnen ihm die Weisung zukommen ließen, nicht mehr ins Kloster zurückzukehren. Während nun die höheren französischen Officiere im bischöflichen Speisesaal tafelten, ging T. auf einer Nebenstiege in den Park hinab, brach ein Staket aus dem Zaune und gelangte so auf die Wiese. In einem Buche lesend schritt er langsam weiter, dem nächsten Berge zu und durch den Wald nach Maria Saal in das Haus seines Freundes Herndl. Nachdem er sich hier eine nur zweitägige Rast gegönnt, gelang es ihm, 100 Centner Pulver und 40 Centner Blei, welche indeß von Patrioten geliefert und heimlich verwahrt worden waren, in Getreidesäcken verborgen auf Seitenstraßen über Feldkirchen und Millstatt an den Klausenkofel im Möllthale zu bringen, wo die willkommene Munition von den Tirolern in Empfang genommen wurde. Auch von dem in Bleiberg befindlichen ärarischen Blei wurden 200 Platten (zu 2–3 Ctr.) nach Lienz spedirt. Dann traf T. die nothwendigen Vereinbarungen mit den Pusterthalern und übernahm in Lienz Andreas Hofer’s Aufruf an die Kärntner, um ihn im Lande verbreiten zu lassen.
An den Streifzügen, welche der Landsturm im Verein mit Tiroler Schützen [16] gegen die in Oberkärnten stehenden französischen Truppenabtheilungen unternahm, betheiligte sich im October 1809 auch T. und rückte endlich mit seinen Leuten zu dem Aufgebote, das sich bei Sachsenburg in beträchtlicher Stärke gesammelt und mit dem Feinde fast täglich Gefechte zu bestehen hatte. Türk’s Kühnheit sowie die Besorgniß, daß durch dessen unermüdliche Thätigkeit das ganze Land in Aufruhr gesetzt werden könnte, bestimmten den General Rusca zu den strengsten Maßregeln. Er drohte, falls T. seine Feindseligkeiten gegen die französische Armee nicht einstellen sollte, dessen alte in Klagenfurt lebende Mutter sowie dessen Geschwister als Geiseln gefangen nehmen und sein Haus in Klagenfurt von Grund aus zerstören zu lassen. Türk’s Angehörige aber entzogen sich der Gefahr durch die Flucht, und den Anschlag auf des Verfehmten Haus suchte der Klagenfurter Magistrat dadurch zu vereiteln, daß er auf demselben zwei Schuldposten mit 20,000 fl. B. Z. intabuliren ließ. Unerschrocken hielt T. bei den Kämpfenden aus und betheiligte sich auch noch an dem blutigen Gefechte, das sich am 26. October bei Lieserhofen entspann und den Franzosen erhebliche Verluste eintrug. Schon traf man wieder Anstalten zu einem neuen Angriffe des verhaßten Feindes, als die Nachricht von dem in Wien abgeschlossenen Frieden eintraf. T. begab sich jetzt in das Hauptquartier Andreas Hofer’s nach Matrei und erbot sich, da jeder Versuch eines weiteren Widerstandes ein eitles Wagniß schien, Hofer aber jeden Gedanken an Unterwerfung zurückwies, ihn auf wenig bekannten Wegen nach Kärnten in Sicherheit zu bringen. Er ging auf diesen Antrag nicht ein, und so trat T. die Reise allein an. Unter fortwährenden Gefahren – denn alle wichtigeren Straßen waren vom Feinde besetzt – gelangte er auf verlassenen Gebirgswegen bis Neumarkt in Ober-Steiermark, wo er Gelegenheit hatte, wiederum einen glänzenden Beweis seines so oft bewährten Muthes und seiner kühnen Entschlossenheit zu liefern. Die bereits abziehenden Franzosen forderten nämlich von dem Orte noch eine Contribution, und als sich der österreichische Kreiscommissär dieser Erpressung mit gerechtem Unwillen widersetzte, ließ ihn der französische Commandant verhaften und mit dem Erschießen bedrohen. Als T. dies vernommen, ließ er auf den Höhen, welche die Straße beherrschten, zahlreiche Feuer entzünden, requirirte aus St. Lambrecht einige Werksarbeiter und drang mit diesen beim Morgengrauen gegen einen vor dem Orte lagernden französischen Wachtposten vor. Rasch wurde dieser überwältigt und entwaffnet, und nun sandte T. die Soldaten nach Neumarkt mit dem Auftrage, ihrem Commandanten zu melden, falls der gefangene Kreiscommissär binnen einer Stunde nicht in Freiheit gesetzt sei, werde Neumarkt von allen Seiten gestürmt und der Friedensbruch blutig gerächt werden. Auf die Frage des Wachcommandanten, auf wessen Anordnung er diese Drohung melden solle, antwortete T., das geschehe auf Befehl des Kärtner Obercommandanten T., und wenn er daran zweifle, möge er nur die auf den Bergspitzen lodernden Feuer betrachten, die seine Ankunft verkündeten. Die Energie, welche aus dieser That und aus diesen Worten Türk’s sprach, veranlaßte den französischen Befehlshaber, den gefangenen Beamten sofort freizulassen.
Für die vielen Verdienste, die sich T. durch seine Thätigkeit um das Vaterland erworben, für den erhebenden Muth, den er in so zahlreichen, von ihm aber glücklich überstandenen Gefahren bewiesen, erhielt er durch die Huld seines Monarchen außer dem einträglichen Tabakverlage in Klagenfurt die große goldene Civilverdienstmedaille. In seinen späteren Lebensjahren widmete er sich vornehmlich der Landwirthschaft auf seinem Gute Töltschach auf dem classischen Zollfelde Kärntens, wo sich dereinst das keltisch-römische Virunum erhob und noch zahlreiche merkwürdige Ueberreste dessen dereinstiges Dasein bezeugen. Mit Begeisterung gedachte er bis an sein Lebensende des Kampfes, den er und seine [17] Genossen gegen den französischen Usurpator geführt. Besonders gern sah er junge Soldaten um sich, denen er das Kriegsleben nach seinen eigenen Erfahrungen schilderte und die er mit nützlichen Büchern beschenkte, welche er in seinen Mußestunden selbst gebunden hatte. Allbeliebt starb der gastfreundliche und wohlthätige Mann im Alter von 66 Jahren zu Töltschach am 30. September 1841.
- Carinthia (Klagenfurter Zeitschrift), 31. Jahrg. (1841), Nr. 48 und 46. Jahrg. (1856), Nr. 31: Lebensbilder aus der Vergangenheit. – Edm. Aelschker, Geschichte Kärntens. Klagenfurt 1885, S. 1133–1138.