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ADB:Ulrich, Johann August Heinrich

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Artikel „Ulrich, Johann August Heinrich“ von Max Heinze in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 258–259, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ulrich,_Johann_August_Heinrich&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 03:47 Uhr UTC)
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Ulrich: Johann August Heinrich U., 1746 in Rudolstadt geboren, wurde Professor der Philosophie in Jena, erhielt den Titel Geheimer Hofrath und starb daselbst 1813, nachdem er lange Zeit mit Erfolg gelehrt hatte. In der Regel bezeichnet man ihn als eklektischen Philosophen, was nicht ganz zutreffend ist. Zuerst schloß er sich verhältnißmäßig eng an die Leibniz’sche Philosophie an und schrieb von diesem Standpunkt aus: „Notio certitudinis magis evoluta et ad praescientiam futurorum contingentium – accommodata“, P. I–III, Jena 1766–67; „Von der Beschaffenheit und dem Nutzen einer Encyklopädie in den Wissenschaften“, Jena 1769; „Erster Umriß einer Anleitung in den philosophischen Wissenschaften“, 2 Thle., Jena 1772–76. In seinen „Institutiones Logicae et Mataphysicae“, Jena 1785, nahm er Rücksicht auf die Kant’sche Philosophie und suchte sogar zwischen ihr und der Leibniz’schen zu vermitteln. Schließlich aber bekämpfte er Kant sowohl in seinen Vorlesungen als auch in den Schriften: „Eleutheriologie oder über Freiheit und Nothwendigkeit“, Jena 1788, die einen entschiedenen Determinismus lehrt, und „Einleitung zur Moral“, ebd. 1789; freilich nahm er selbst Manches aus der Kant’schen Philosophie herüber. Ueber die Eleutheriologie fertigte Kant einen kurzen Aufsatz an, der als solcher nicht gedruckt wurde, aber von dem mit Kant befreundeten Professor Krauß zu einer Recension, erschienen in der „Allgemeinen Litteraturzeitung“ 1788, verarbeitet wurde. Außer den erwähnten Schriften verfaßte U. noch [259] „Initia philosophiae iusti“, Jena 1781, worin er die Wolff’sche Lehre vertrat, und übersetzte Einiges aus dem Französischen und Englischen.