Zum Inhalt springen

ADB:Uslar, Friedrich Moritz von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Uslar, Friedrich Moritz von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 381, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Uslar,_Friedrich_Moritz_von&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 13:09 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Usinger, Rudolf
Nächster>>>
Uslar, Georg von
Band 39 (1895), S. 381 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Friedrich Moritz von Uslar in der Wikipedia
Friedrich Moritz von Uslar in Wikidata
GND-Nummer 138806845
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|39|381|381|Uslar, Friedrich Moritz von|Bernhard von Poten|ADB:Uslar, Friedrich Moritz von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138806845}}    

Uslar: Friedrich Moritz v. U., schwedischer Oberst, einem aus dem Fürstenthume Göttingen stammenden Geschlechte angehörig, welches, nachdem ihm 1825 gestattet war seinen Namen „von Uslar-Gleichen“ zu schreiben und nachdem 1847 sein Anspruch den Freiherrentitel führen zu dürfen anerkannt war, sich „Freiherren von Uslar-Gleichen“ nennt, war am 11. August 1598 als der jüngste unter den sieben Söhnen des Hans Ernst v. U., eines Kriegsmannes, der vielen Herren gedient hatte und als braunschweig-wolfenbüttelscher Oberst im J. 1618 auf seinem Gute Wake bei Göttingen starb, geboren. Nachdem er kurze Zeit in den Reihen der Unionstruppen gestanden und anscheinend mit Thilo Albrecht (s. u.) auch Wegelagerei getrieben hatte, nahm ihn 1620 Herzog Wilhelm zu Sachsen-Weimar in Prag zu seinem Aufwärter (Pagen) an, beförderte ihn rasch zum Rittmeister und beauftragte ihn 1622 mit Werbungen im Paderbornschen, bei deren Ausführung U. zu Natzungen von kölnisch-baierischen Kroaten gefangen genommen wurde. Unter Herzog Christian von Braunschweig, welcher ihn ranzionirte, focht er am 9./19. Juli 1622 in der unglücklichen Schlacht bei Höchst, nahm dann seinen Abschied, verheirathete sich mit Cordula v. Hardenberg und ward erst 1626 wieder Soldat, als Herzog Christian, welcher nunmehr dänischer General war, ihm zwei Compagnien zu Roß unterstellte. Mit diesen nahm er an der tapferen Vertheidigung von Göttingen wider die Ligisten und an der Schlacht bei Lutter am Barenberge (17./27. August 1626) theil, folgte König Christian IV. als Obrist-Wachtmeister des Rheingräflichen Regiments nach Dänemark, trat 1629, nachdem der Friede von Lübeck geschlossen war, als Oberstlieutenant des Leibregiments zu Pferde in das schwedische Heer und machte in diesem den Feldzug jenes Jahres in Polen und seit 1630 den Krieg in Deutschland mit. Für Auszeichnung in der Schlacht bei Breitenfeld (7./17. September 1631) ernannte König Gustav Adolf ihn zum Oberst. Als darauf letzterer sich vom Rheine wieder nach Norddeutschland wandte und Horn in Franken zurückließ, blieb U. bei diesem, überfiel am 7./17. October die Kaiserlichen im Rothenburgischen Gebiete und besetzte die Stadt. Später erwies er sich bei den Kämpfen am Rhein tüchtig, starb aber schon am 13. Februar 1632 auf einer Reise unweit Braunschweig.

Edmund Freiherr v. Uslar-Gleichen, Beiträge zu einer Familiengeschichte der Freiherren von Uslar-Gleichen, Hannover 1888, S. 278, ein auf gründlichen Forschungen beruhendes Buch.