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ADB:Victorinus, Georg

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Artikel „Victorinus, Georg“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 676–677, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Victorinus,_Georg&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 06:12 Uhr UTC)
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Victorinus: Georg V., aus Huldschön (Ritter verzeichnet diesen Ort nicht), lebte nach den Titeln seiner gedruckten Werke 1596 in München, wurde gegen 1616 als Musikus und Präfect an S. Michaelis und Nicolai in München angestellt und 1624 als Chordirector an der Petrikirche. Lipowsky sagt in seinem bairischen Musiklexikon, daß V. 1624 starb. 1624 gab er allerdings noch sein [677] letztes Sammelwerk heraus, unterzeichnet auch die Dedication selbst, aber das Tagesdatum fehlt. Lipowsky erwähnt ferner auch eines geistlichen Schauspiels „der Kampf des Erzengels Michael mit Lucifer“, zu dem V. die Musik schrieb und das am 30. September 1597 bei Einweihung der Jesuitenkirche zu München auf offener Straße aufgeführt wurde. Rudhart in der Geschichte der Oper am Hofe zu München (S. 9) beschreibt das in 4° gedruckte Scenarium des Schauspiels. V. hat sich der Nachwelt besonders durch seine umfangreichen Sammelwerke nützlich gemacht, die er in den Jahren 1596, 1616 und 1624 herausgab und die zahlreiche Compositionen alter Meister enthalten (s. meine Bibliographie). Auch 23 eigene Compositionen nahm er darin auf, darunter drei Litaneien zu vier und zehn Stimmen und zwei Magnificat. Auch in der Staatsbibliothek zu München befinden sich außer bekannten Sätzen noch ein Magnificat zu sechs Stimmen in einem Chorbuche von 1591. In neuen Partiturausgaben findet man eine Litanei in Proske’s Musica divina Bd. 4 p. 369. Diese Litanei, die aus 20 drei- und viertaktigen vierstimmigen Sätzen für hohe Stimmen besteht und durch den einstimmig gesungenen Cantus firmus unterbrochen wird, zeigt V. als einen feinen geschickten und geistreichen Componisten, der wahre Wunderdinge in seinen Miniatursätzchen entwickelt und nicht nur im Wohlklange schwelgt, sondern durch seine Wendungen unser Interesse in fortwährendem Steigen erhält.