ADB:Vogel, Christian Lebrecht
Joh. Eleazar Schenau (Schönau-Zeißig), machte sich durch wiederholte Bildnisse der Kurfürstin Mutter Anna bekannt und erhielt als Pensionär der Akademie rechtzeitig eine gesicherte Stellung. Durch Graf Solms nach Wildenfels berufen, ließ er sich in dem romantischen Städtchen nieder und besorgte von hier aus seine Kunstreisen nach den benachbarten Edelsitzen, wo der vielfach beschäftigte Künstler warme Aufnahme und zahlreiche Aufträge erhielt. Seit 1787 verheirathet wendete er seinen zarten Sinn vornehmlich der kindlichen Welt zu, wodurch er sich den Ruf eines Malers der Unschuld und Grazie erwarb. Geradezu berühmt wurde er durch das Porträt seiner beiden, in einer Landschaft gelagerten, in einem großen Buche blätternden Knaben. Er mußte das Bild vielmals wiederholen; ein Exemplar kaufte der König von Sachsen für die Dresdner Galerie; Hanfstängl hat dasselbe meisterhaft durch Steinzeichnung und neuestens durch Photographie vervielfältigt – ein Bild, welches lange Zeit noch eine Anziehungskraft übte, um so mehr, als einer dieser Knaben der später vielgefeierte Portraitmaler Karl Christian Vogel v. Vogelstein wurde. Gleiche Theilnahme fanden die „Kinder mit dem Vogelbauer“, ein „Ganymed“ und ein „Christus als Kinderfreund“ (im Schloße zu Wildenfels). Vielgeschätzt und begehrt wurden auch Vogel’s Copien nach berühmten Meistern, insbesondere die „Nacht“ nach Correggio und Carlo Dolce’s „Cäcilia“. Aber auch Männerporträts z. B. des Mineralogen Werner und des Dichters A. G. Meißner wurden durch die frische Kraft und Lieblichkeit der Farbe beliebt. V. übersiedelte 1804 nach Dresden, wurde 1814 bei der Neuorganisation der Akademie Professor. Er schrieb auch ein mit 27 Kupfern ausgestattetes Buch über die Schönheitslehre (Dresden 1812) und eine Abhandlung über die Kometen. Sein nachmals berühmter Sohn malte das Bildniß seines Vaters (1812). V. starb 1816 zu Dresden. Die nach seinen Werken gefertigten Stiche und einige Radirungen der Künstler hat Nagler 1850 XX, 493 verzeichnet.
Vogel: Christian Lebrecht V., Historienmaler und Professor an der Akademie zu Dresden, geboren daselbst 1759 als der Sohn eines Sattlers, war erst zum Handwerk des Vaters bestimmt, erregte aber durch seine Zeichnungen und sein mit zwölf Jahren in Pastell gemaltes Bildniß die Aufmerksamkeit von