ADB:Vogel, Julius

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Artikel „Vogel, Julius“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 114–115, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Vogel,_Julius&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 06:28 Uhr UTC)
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Band 40 (1896), S. 114–115 (Quelle).
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Vogel: Julius V., Arzt und hervorragender Patholog, ist am 25. Juni 1814 zu Wunsiedel in Franken geboren. Er machte seine Studien in München, wo er 1838 mit der Inauguralabhandlung „Prodromus disquisitionis sputorum in variis morbis excretorum continens sputorum elementa chemica et microscopica“ die Doctorwürde erlangte. 1840 siedelte er nach Göttingen über, wo er sich als Privatdocent habilitirte und 2 Jahre später eine außerordentliche Professur sowie die Stellung als Subdirector des von Rudolf Wagner errichteten physiologischen Instituts erhielt. 1846 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor nach Gießen und vertauschte 1855 dieses Amt mit dem eines ordentlichen Professors der speciellen Pathologie und Therapie und des Directors der inneren Klinik in Halle, war jedoch in letzterer Stellung nur bis 1861 thätig und beschränkte sich später, nachdem er durch Th. Weber abgelöst war, hauptsächlich auf den theoretischen Unterricht in der allgemeinen Pathologie und pathologischen Anatomie. Später mußte er infolge von Kränklichkeit auch diese Thätigkeit an Ackermann abtreten. V., der als Senior der med. Facultät zu Halle am 7. November 1880 an den Folgen eines Herzleidens starb, gehörte s. Z., besonders im 4. und 5. Jahrzehnt unseres Jahrhunderts zu den hervorragendsten Vertretern in Deutschland auf dem Gebiete der Pathologie. Der zu Virchow’s „Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie“ (Erlangen 1854 ff.) gelieferte Beitrag, die Abhandlung: „Die Störungen der Blutmischung“ gehört zu seinen bedeutendsten Arbeiten. Besonders bekannt und geläufig ist seine mit Neubauer zusammen herausgegebene, ausgezeichnete „Anleitung der qualitativen und quantitativen Analyse des Harns“, welche 1858 in Wiesbaden in 3. Auflage erschien und bis 1876 7 Auflagen erlebte. Von weiteren Schriften Vogel’s führen wir an: „Physiologisch-pathologische Untersuchungen über Eiter“ (Erlangen 1838); „Beiträge zur Kenntniß der Säfte und Excrete des menschlichen Körpers im gesunden und kranken Zustande“ (Leipzig 1841, ist über den 1. Band nicht hinausgekommen); „Erläuterungstafeln zur pathologischen Histologie“ (ebd. 1843); „Pathologische Anatomie des menschlichen Körpers (1. Abtheilung, Leipzig 1845, zugleich als 8. Band des großen Th. S. Sömmering’schen Werkes „Vom Bau des menschlichen Körpers“). – Ucbrigens befaßte sich V. in späteren Jahren [115] noch mit der Herausgabe populär-medicinischer Schriften, unter denen seine bekannteste die Darstellung der Banting-Cur ist u. d. T.: „Corpulenz, ihre Ursachen, Verhütung und Heilung durch einfache diätetische Mittel etc.“ (Wien 1865; 17. Aufl., Berlin 1879). Seit 1841 war V. Referent über Histologie für den bekannten großen Canstatt’schen Jahresbericht.

Vgl. noch Biogr. Lex. VI, 139.