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ADB:Vogl, Johann Baptist

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Artikel „Vogl, Johann Baptist“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 166–167, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Vogl,_Johann_Baptist&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 14:15 Uhr UTC)
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Vogl, Berthold
Band 40 (1896), S. 166–167 (Quelle).
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Vogl: Johann Baptist V., Dichter und Publicist, geb. am 13. März 1818 zu Bamberg, erhielt im Elternhause eine gute, bürgerliche Erziehung, bezog nach Vollendung des Gymnasiums die Hochschule zu München 1838, um sich erst philosophischen und schönwissenschaftlichen Studien und darnach der Jurisprudenz zuzuwenden. Nachdem V. von 1839–42 seiner Militärpflicht zu Bamberg und Würzburg genügt hatte, kehrte er nach München zurück, übernahm eine Hofmeisterstelle im Hause des Grafen Törring-Minucci und widmete sich ganz seinen dichterischen und litterarischen Bestrebungen, lieferte Correspondenzen für einige größere Zeichnungen, insbesondere aber eine ganze Reihe von poetisch-dramatischen Beiträgen zu den von Kaspar Braun und Fr. Schneider 1844 begründeten „Fliegenden Blättern“, wo er seiner fröhlich sprudelnden Laune und seinem wahrhaft classischen Humor die Zügel schießen ließ und im harmlosen Verkehr mit gleichgesinnten Malern, Künstlern und Illustratoren, wie Karl Spitzweg, Tony Muttenthaler, Stauber, K. Reinhardt, Herbert König und Anderen die glücklichsten Jahre seines Lebens verbrachte. Wie kein Anderer wäre V. im Stande gewesen, die Genesis der „Fliegenden“ und die von ihm völlig miterlebte tolle Geschichte ihrer ersten zehn Bände zu schreiben! Im J. 1846 erschien zu Bamberg die erste Ausgabe seiner sehr erfreulich und förderlich aufgenommenen „Gedichte“. Als dann 1848 die bairische Regierung die „Neue Münchener Zeitung“ als politisches Organ begründete, wurde V. neben Dr. Jos. Haller in die Redaction berufen, welche die beiden treuverbundenen Freunde bis 1855 in achtenswerther Weise führten. Später trat V. noch einmal an die Spitze der inzwischen in Privatbesitz erscheinenden, dann seit 1862 neuerdings als officielles Organ erklärten „Bayerischen Zeitung“, starb aber schon am 12. April 1866. Außer verschiedenen politischen Flugschriften bethätigte sich V. als Lyriker an Isabella Braun’s „Jugendblättern“, wofür er auch sehr hübsche Volks- und Dorfgeschichten („Der Sepp vom Joch“, die „Erzählungen des Franzosen-Seppel“) verfaßte, an der von Braun und Schneider herausgegebenen „Deutschen Hauschronik“ (das Märchen „Goldener“), an [167] Reding von Biberegg’s „Aurora“ (1855) und an dem von Fr. Wolf edirten „Gaëta-Album“ (1861); auch gab er einen „Hohenburg“ betitelten Romanzencyclus (1863) heraus. Eine Biographie mit einer Auswahl von Vogel’s Schriften hat Dr. Franz Binder vorbereitet.

Vgl. Morgenblatt 131 zur Bayer. Ztg. vom 12. Mai 1866.