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ADB:Voigt, Johann Heinrich

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Artikel „Voigt, Johann Heinrich“ von Wilhelm Heß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 403, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Voigt,_Johann_Heinrich&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 18:15 Uhr UTC)
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Johann Heinrich Voigt (Mathematiker, 1751) in der Wikipedia
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Voigt *): Johann Heinrich V. wurde am 27. Juni 1751 in Gotha geboren. Nachdem er das Gymnasium daselbst absolvirt hatte, bezog er die Universität Jena, um Jura zu studiren. Neben diesem Hauptstudium betrieb er jedoch sehr eifrig das Studium der Mathematik und Physik und erlangte in diesen Wissenschaften ausgezeichnete Kenntnisse. Die Folge davon war, daß er im J. 1775 als Lehrer der Mathematik und Physik an das Gymnasium seiner Vaterstadt berufen wurde. Seit dieser Zeit besorgte er auch den astronomisch-chronologischen Theil des Gothaischen Hofkalenders. 1776 wurde er zum Professor und ordentlichen Lehrer der dritten Classe ernannt. In dieser Stellung veröffentlichte er sein erstes größeres Werk: „Grundkenntnisse vom Menschen und einige zu seiner frühen Ausbildung gehörige Wissenschaften“ (Gotha 1780) und schrieb zahlreiche Recensionen für die Gothaische gelehrte Zeitung und die allgemeine Literaturzeitung sowie verschiedene Aufsätze für das von Lichtenberg herausgegebene Magazin für das Neueste aus der Naturgeschichte und Physik, welches Werk er seit 1785 allein fortsetzte. Nachdem er im J. 1789 die Doctorwürde erlangt hatte, erfolgte noch in demselben Jahre seine Berufung als Professor der Mathematik an die Universität Jena. Zuerst legte er seinen Vorträgen die Kästner’schen Lehrbücher zu Grunde, bald jedoch veröffentlichte er eigene Lehrbücher: „Grundlehren der reinen Mathematik“ (Jena 1791) und „Grundlehren der angewandten Mathematik“ (Jena 1794). Bemerkenswerth ist aus dieser Zeit noch sein Werk: „Versuch einer neuen Theorie des Feuers, der Verbrennung, der künstlichen Luftarten, des Athmens, der Gährung, der Elektricität, des Lichtes und des Magnetismus“ (Jena 1793). Nach dem Tode des Kammerraths Succow wurde ihm auch die Professur der Physik übertragen. Daneben hatte er die Aufsicht über die Erhaltung der zur Universität gehörigen Gebäude sowie die Leitung des Rechnungswesens der Universität. 1798 wurde er zum Hofrath, 1817 zum Geheimen Hofrath ernannt. V. war in erster Ehe vermählt mit der Schwester des Hofraths Blumenbach in Göttingen. Der älteste Sohn aus dieser Ehe wurde später Professor der Medicin und Botanik an der Universität Jena. Nach dem Tode seiner ersten Frau vermählte er sich mit der Tochter des Geheimen Hofraths v. Eckardt. Im Verkehr von seltener Liebenswürdigkeit zeichnete sich V. durch umfangreiches Wissen und unermüdliche Pflichttreue aus. Er starb am 6. Septbr. 1823. Außer den oben bereits erwähnten Schriften sind noch hervorzuheben: „Lehrbuch der populären Sternkunde“ (Weimar 1799); „Allgemeine Witterungslehre oder Entwickelung des physischen Zustandes unserer Atmosphäre und der daher rührenden Witterung“ (Rudolstadt 1808).


*) Zu S. 205.