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ADB:Vörtel, Wilhelm

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Artikel „Vörtel, Wilhelm“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 320–321, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:V%C3%B6rtel,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 03:00 Uhr UTC)
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Vörtel: Wilhelm V., Glasmaler, geboren 1793 in Leipzig, † 1844, hieß eigentlich Viertel, bediente sich letzterer Namensform jedoch nur bis zum Jahre 1829. Er begann schon in seinem Knabenalter unter Anleitung Mohn’s des Aelteren mit Glasmalerei und Glasfarbenbereitung sich zu beschäftigen. Nachdem er am Feldzuge des Jahres 1813 als sächsischer Freiwilliger theilgenommen, dann an der Dresdener Akademie seine Studien wieder aufgenommen hatte, ging er 1818 nach Wien, um hier Mohn dem Jüngeren bei Herstellung seiner Glasmalereien für die Fenster des kaiserlichen Schlosses Laxenburg zu helfen und zugleich auf der Wiener polytechnischen Schule dem Studium der Chemie obzuliegen. Eine Zwischenzeit von mehreren Jahren, während deren er für den nachmaligen König Friedrich August II. von Sachsen Glasgemälde in [321] dessen Weinbergvilla zu Wachwitz ausführte, verbrachte er darauf in Dresden. Dann beschäftigten ihn wieder einige Jahre lang Glasmalereien für die neuen Bauwerke in Laxenburg, bis er nach München übersiedelte, wo damals Melchior Boisseree und Bertram mit vielem Erfolge für die Ausbildung einer vervollkommneten Cabinetsglasmalerei thätig waren. Sie gewannen in ihm einen der vorzüglichsten, im Dienste ihrer Bestrebungen arbeitenden Künstler. Aus seiner Hand gingen trefflich gelungene Nachbildungen nach einigen der werthvollsten Gemälde der Boisseree’schen Galerie hervor. Außerdem fertigte er in seinen letzten Lebensjahren u. A. Glasgemälde für die Burg Landsberg bei Meiningen. Kurz bevor er starb, hatte er seinen Wohnsitz nach Stuttgart verlegt, wo ihm der Auftrag ertheilt wurde, die großen Fenster der Stiftskirche mit Gemälden zu schmücken. Ein ihn darstellendes, zu Dresden am 12. September 1826 von Rietschel gezeichnetes Porträt findet man in Vogel’s von Vogelstein Porträtsammlung im Dresdener Kupferstichcabinet.

Artistisches Notizenblatt (zur Dresdner Abendzeitung) 1829, Nr. 7, S. 27 f. – Ad. v. Schaden, Artistisches München im J. 1835. München 1836, S. 174 f. – M. A. Gessert, Geschichte der Glasmalerei. Stuttgart und Tübingen 1839, S. 272 ff. – Nagler, Künstler-Lexicon Bd. 20, 1850, S. 473 ff.