ADB:Wägner, Wilhelm

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Artikel „Wägner, Wilhelm“ von Franz Brümmer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 589–590, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:W%C3%A4gner,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 23. April 2024, 08:48 Uhr UTC)
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Wägner: Johann Wilhelm Ernst W., einer der vornehmsten Jugendschriftsteller, wurde am 16. September 1800 zu Darmstadt als der Sohn eines Hofjägers geboren, erhielt seinen ersten Unterricht in einer Privatlehranstalt daselbst und besuchte darauf das Gymnasium seiner Vaterstadt, auf welchem Gervinus, Kriegk, Liebig und andere hervorragende Männer seine Mitschüler waren. Nachdem er 1820–23 in Gießen Theologie studirt hatte, übernahm er eine Hofmeisterstelle bei dem französischen Gesandten, Grafen v. Fenelon, in Darmstadt, stand vom Januar 1824 bis Mai 1827 einer Privatlehranstalt für Knaben daselbst vor und trat dann als Lehrer an die Realschule über, war später auch [590] an der höheren Gewerbeschule in Darmstadt beschäftigt. Nachdem er sich 1832 die Würde eines Doctor der Philosophie erworben, übernahm er im November 1842 das Pfarramt zu Ginsheim am Rhein, wo er 16 Jahre thätig war. Seit dem 4. März 1859 Pfarrer in Kettenheim bei Alzey, erhielt er 1877 den Titel eines Kirchenraths und starb daselbst am 4. December 1886, bis zum letzten Augenblick in seinem Amte wirkend. In seinen Schriften „Hellas. Das Land und Volk der alten Griechen“ (II, 6. Aufl. 1885) und „Rom. Anfang, Fortgang, Ausbreitung und Verfall des Weltreiches der Römer“ (III, 4. Aufl. 1885) offenbart sich Wägner’s eminente Begabung für die populäre Geschichtsschreibung des classischen Alterthums; diese Werke gehören zu dem Bedeutendsten, was auf dem einschlägigen Gebiete für die Jugend, und zu dem Hervorragendsten, was für den Laien überhaupt geschrieben ist: sie zeichnen sich sowol durch Gründlichkeit der Forschung als durch Gediegenheit der Darstellung aus. Andere Gebiete behandeln „Das Buch vom Feldmarschall Radetzky. Für Heer und Volk“ (1859); „Prinz Eugen, der edle Ritter. Histor. Erz.“ (mit seiner Tochter Johanna, 1885); „Die Nibelungen. Nach nordischer und deutscher Dichtung erzählt“ (2. Aufl. 1882); „Deutsche Heldensagen für Schule und Haus“ (1881); „Nordisch-germanische Götter- und Heldensagen“ (3. Aufl. 1882). Auch diese Schriften haben alle Vorzüge, welche zu einer Empfehlung für Jugend- und Volksbibliotheken erforderlich sind.

H. E. Scriba, Lexikon der Schriftsteller des Großherzogthums Hessen. 2. Abtheilg. Darmstadt 1843, S. 759. – Dietrich Theden, Führer durch die Jugendlitteratur. Hamburg 1883, S. 68. – Mittheilungen aus dem Pfarramt.