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ADB:Waldow, Alexander

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Artikel „Waldow, Alexander“ von Karl Friedrich Pfau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 54 (1908), S. 788–789, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Waldow,_Alexander&oldid=- (Version vom 27. Dezember 2024, 10:27 Uhr UTC)
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Waldow: Alexander W., Gründer und Besitzer der von 1860–1899 in Leipzig bestandenen Buchdruckerei und eines Utensiliengeschäfts für Druckereibedarf gleichen Namens, vor allem aber bekannt als typographischer Fachschriftsteller. Er wurde 1834 zu Stolp i. P. geboren, absolvirte seine Lehrzeit in der Hofbuchdruckerei von C. C. Meinhold & Söhne und bei Liepsch & Reichhardt in Dresden und genoß dann als Gehülfe eine sehr gründliche weitere Ausbildung bei Fischer & Kürsten, Giesecke & Devrient, sowie Edelmann in Leipzig und zuletzt bei J. D. Sauerländer in Frankfurt am Main. W. war einer der vornehmsten Vertreter der berühmten „Devrient’schen Schule“. Im J. 1860 begründete er in Leipzig ein Geschäft ganz eigenthümlicher Natur: eine Buchdruckerei für Buchdruckereien, mit welcher er später eine Verlagshandlung für typographische Litteratur und eine Utensilienhandlung verband. Sein Verlag umfaßte etwa ein halbes Hundert anerkannt gediegener Fachwerke, die zum größten Theil unter seiner persönlichen Mitwirkung erschienen. Außerdem war er Herausgeber des in seinem Verlage seit 1863 erscheinenden „Archivs für Buchdruckerkunst und verwandte Geschäftszweige“, welches nach seinem Tode in den Besitz des Buchgewerbevereins [789] übergegangen ist. Von den hervorragenderen übrigen Publikationen nennen wir: „Die Buchdruckerkunst in ihrem technischen Betriebe“, sowie die illustrirte „Encyklopädie der graphischen Künste“. Die Waldow’sche Druckerei, die Vorzügliches leistete, arbeitete nur für den eigenen Verlag. Bemerkenswerth ist endlich noch, daß er 1872 die jetzt so beliebten Tiegeldruckmaschinen von Degener & Weiler in New-York in Deutschland einführte. Der Schwerpunkt der Waldow’schen Thätigkeit lag neben seiner Berufsarbeit als Buchdrucker in seiner Stellung als Fachschriftsteller. Es dürfte nicht zu viel gesagt sein, wenn behauptet wird, daß kaum ein anderer zeitgenössischer Autor – und sogar Wenige vor ihm – mehr zur Verallgemeinerung des Wissens im Buchdruckwesen und zugleich für Hebung des guten Geschmacks in höherem Maße gewirkt hat, als W. Die von ihm verfaßten Fachschriften sind überall verbreitet und geschätzt. Bei W. vereinigte sich alles, Verfasser, Verleger und Drucker in einer Person, und auf allen diesen Gebieten hat er seltene Erfolge erzielt. W. verstarb im J. 1897; nach seinem Tode wurden die einzelnen Verlagsbestände verkauft und October 1899 die Firma aufgelöst.