ADB:Weber, Georg (Komponist)
Wetzel’s Hymnopoeograph. III, 361 zu Madgeburg Vicarius und Succentor an der Domkirche daselbst war. Der Succentor ist der erste nach dem Capellmeister. Winterfeld, ev. Kirchenges. 2, 154 schreibt diesem die Wohlriechenden Lebens-Früchte von 1648 zu. – In Kürze seien die Werke verzeichnet, die den Namen Georg Weber tragen und sich auf öffentlichen Bibliotheken nachweisen lassen. Von dem älteren Georg W. besitzt die Königsberger Universitäts-Bibliothek noch: Teutsche Psalmen von 4 bis 6 Stim. 1. Thl. Mühlhausen 1568, Tenor und 5a vox fehlen. Die Sieben Theile Wohlriechender Lebens-Früchte … in 1, 2, 3, 4, 5, Stim. zu singen, mit beygefügten Sinfonien zu 2 Violinen und dem Basso cont. Danzig 1648 bis 1649, 1 vol. von 498 S. in 8° befinden sich in der kgl. Bibliothek zu Dresden, in der Bibliothek zu Göttingen und Hannover und gehören dem jüngeren G. W. an, sowie „Himmel-steigende Danck-Opffer …“ Leipzig 1652, 8°, 13 Lieder für Discant und Baß, in der Bibliothek zu Dresden. Noch besitzt die kgl. Bibliothek zu Berlin 2 Theile geistliche Lieder zu 1–3 Stim. mit 2 Violinen und Generalbaß, die 1644 in Stockholm und 1645 in Hamburg erschienen. Winterfeld im evangel. Kirchengsg. hat im 2. Thl. Nr. 74 und 75, zwei geistliche Lieder veröffentlicht.
Weber: Georg W., ein Componist des 17. Jahrhunderts, geboren zu Dahlen im Meißnischen. Die Nachrichten über sein Leben sind sehr sparsam auf uns gekommen; die Titel der vorhandenen Druckwerke geben nicht die kleinste Andeutung über ihn selbst. Döring in seiner Geschichte der Musik in Preußen, Seite 107 ff., kennt ein Stammbuch von Christoph Alt, in dem sich auch ein Gedenkblatt von einem „Georgius Heinricus W.“ befindet, welches vom 28. August 1650 in Königsberg i. P. datirt ist. Döring glaubt, daß dies wohl nur der obige Georg sein kann, der also um diese Zeit in Königsberg studierte. Dies wird einigermaßen durch seine 1648 und 1649 erschienene Sammlung „Wohlriechende Lebens-Früchte“ bestätigt, die er in Danzig herausgab und die in Königsberg gedruckt wurde, während seine späteren Werke in Leipzig und Weißenfels erschienen; am letzteren Orte soll er Cantor gewesen sein. Andererseits gibt es wieder einen Georg Heinrich W., der von 1665–1670 Sing- und Spiel-Arien in Lübeck herausgab. Dann ist der Cantor Georg W. in Weißenfels schon 1588 mit einem geistlichen Lieder- und Psalmenbuche vertreten. Zieht man all diese Beobachtungen in Betracht, so kommt man zu dem Resultate, daß es zwei Georg W., einen älteren und jüngeren und einen Georg Heinrich W. im 17. Jahrhundert gegeben haben muß und wonach also alle bisherigen Angaben berichtigt werden müssen. Noch sei erwähnt, daß ein Georg W. im 17. Jahrh. nach