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ADB:Weinsberg, Konrad von (Landvogt in Schwaben)

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Artikel „Weinsberg, Konrad von (Landvogt in Schwaben)“ von Karl Weller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 516–517, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Weinsberg,_Konrad_von_(Landvogt_in_Schwaben)&oldid=- (Version vom 18. November 2024, 17:25 Uhr UTC)
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Weinsberg: Konrad von W., Sohn Engelhard’s von Weinsberg und seiner Gattin Anna von Löwenstein, stammt aus einem seit Mitte des 12. Jahrhunderts genannten Reichsdienstmannengeschlecht. Er wird 1277 als Gemahl der Luitgard von Neuffen genannt und kam durch diese Heirath in den Besitz der Herrschaften Neuffen und Winnenden, die jedoch bald, jene noch durch ihn selbst, an die Grafen von Württemberg verkauft wurden. 1310 ist er in zweiter Ehe mit Agnes von Brauneck vermählt, die ihn überlebte. Er tritt mit seinem älteren Bruder Konrad 1287 bei König Rudolf, 1293 bei König Adolf auf; es ist jedoch nicht immer möglich, ihn in der Ueberlieferung von diesem Bruder, der jedenfalls 1304 gestorben erscheint, auseinanderzuhalten. In enge Beziehungen trat er zu König Albrecht. So machte er im Spätsommer 1304 den Feldzug Albrecht’s gegen König Wenzel II. von Böhmen mit. Am 27. April 1307 wurde er mit Andern zur Aufrechthaltung des vom König zu Speier gestifteten Landfriedens berufen. Anfangs des Jahres 1308 wird er als Landvogt genannt; sein Bezirk war wol zunächst die untere Landvogtei in Niederschwaben, später auch die obere. Eine große Bedeutung in Schwaben erlangte Konrad unter Heinrich VII., bei dessen Wahl im November 1308 er schon zu Frankfurt anwesend war. Im September 1310 wurde ihm im Reichskrieg gegen den Grafen Eberhard von Württemberg der Oberbefehl übertragen. Konrad unterwarf rasch fast die ganze Grafschaft; im besonderen wird er genannt bei der Belagerung der Burg Wirtemberg vom 5. Mai bis 23. Juli 1311 und den dabei vorgefallenen Gefechten und bei der Belagerung des Asperg, ferner bei der Unterwerfung von Markgröningen und Backnang im J. 1312, und bei der Niederwerfung des mit Graf Eberhard verbündeten Grafen Konrad von Oettingen. Seine Dienste wurden im März 1312 vom König reich belohnt; die eroberte [517] zum Reich gezogene Grafschaft Wirtemberg wurde nun durch ihn, beziehungsweise den deutschen Reichsverweser, König Johann von Böhmen, verwaltet, bis Eberhard 1315 sein Land wieder gewann. Im Thronstreit der Könige Ludwig von Baiern und Friedrich von Oesterreich hielt es Konrad zuerst mit Ludwig und stand im September 1316 in dessen Heer vor Eßlingen, aber im September 1320 trat er zu König Friedrich über, dem er mit 80 Helmen gegen Ludwig zu dienen gelobte. Er wird noch 1323 genannt; im J. 1325 erscheint er als gestorben. Hinterlassen hat er mehrere Söhne und Töchter.

Ch. F. v. Stälin, Wirtembergische Geschichte III. – P. F. Stälin, Geschichte Württembergs I, 475 ff.