Zum Inhalt springen

ADB:Werner (Erzbischof von Magdeburg)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Werner, Erzbischof von Magdeburg“ von Gustav Hertel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 42 (1897), S. 28, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Werner_(Erzbischof_von_Magdeburg)&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 20:15 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Werner IV.
Band 42 (1897), S. 28 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Werner von Steußlingen (Magdeburg) in der Wikipedia
Werner von Steußlingen in Wikidata
GND-Nummer 137326998
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|42|28|28|Werner, Erzbischof von Magdeburg|Gustav Hertel|ADB:Werner (Erzbischof von Magdeburg)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=137326998}}    

Werner (Wezilo), Erzbischof von Magdeburg, wurde nach dem Tode seines Vorgängers Engelhard durch den Einfluß seines Bruders, des Erzbischofs Anno von Köln, auf den erzbischöflichen Stuhl erhoben, obgleich das Domcapitel einen andern Domherrn aus seiner Mitte erwählt hatte. Ueber Werner’s Vorleben wissen wir nichts, es steht nicht einmal fest, aus welchem Geschlechte er stammte. Wahrscheinlich war er ein Sohn Walther’s v. Steußlingen in Schwaben, doch wird er auch den Grafen v. Dassel oder denen v. Sonnenberg zugerechnet. Dagegen ist der Name der Mutter, Eggela, sicher bezeugt durch eine Inschrift an ihrem Grabe im Dom zu Magdeburg. – Seine Regierung ist für das Erzstift nicht von Segen gewesen, da er sich zu der dem König Heinrich IV. feindlichen Partei der Sachsen schlug. Zwar wurde das Erzstift nicht in dem Maße wie das benachbarte Stift Halberstadt (Bischof Burchard, Buco) heimgesucht, aber doch blieben die Grenzen des Magdeburger Stifts nicht verschont, wenn auch Bruno in seinem Bellum Saxonicum es anders darstellt. Als sich die sächsischen Großen dem Kaiser unterwarfen, wurde W. eine Zeit lang in Goslar in Haft gehalten, bis der König sich infolge seines Streites mit dem Papste Gregor gezwungen sah, die Gefangenen loszulassen. W. schloß sich sogleich wieder Heinrich’s Feinden an und nahm wol auch an der Wahl des Gegenkönigs Rudolf theil. Wenigstens war er bei dessen Heere in der Schlacht bei Mellrichstadt (1078). Hier ergriff er mit dem Bischof von Merseburg die Flucht und wurde unterwegs von Landleuten in Thüringen erschlagen. Sein Leichnam wurde in Magdeburg in der Kirche des Klosters U. L. Frauen begraben, weil er diese Kirche neu erbaut und beschenkt hatte.

Hoffmann, Geschichte der Stadt Magdeburg (2. Aufl.) 1. Bd. – Magdeb. Geschichtsblätter IV, S. 80 ff.