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ADB:Zeller, Albert von

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Artikel „Zeller, Albert von“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 45 (1900), S. 21–22, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zeller,_Albert_von&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 11:55 Uhr UTC)
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Zeller: Ernst Albert von Z., hervorragender Psychiater des 19. Jahrhunderts, wurde am 6. November 1804 zu Heilbronn geboren. Seine medicinischen [22] Studien machte er in Tübingen, nach deren Beendigung er seit 1826 eine längere wissenschaftliche Reise nach Norddeutschland antrat. Darauf ließ er sich als Arzt in Stuttgart nieder und begann nebenher sich intensiver mit Psychiatrie zu beschäftigen. Um sich zur Uebernahme der ihm übertragenen Leitung einer auf Schloß Winnenthal neu gegründeten Irrenanstalt vorzubereiten, hielt er sich mehrere Monate in der Jacobi’schen Heilanstalt in Siegburg auf und studirte die psychiatrischen Verhältnisse in England, Schottland und Frankreich an Ort und Stelle. 1833 übernahm er definitiv die Direction der Winnenthaler jungen Anstalt und widmete sich diesem Amte 44 Jahre lang bis zu seinem am 24. December 1877 erfolgten Ableben mit größter Hingebung. Er hat in dieser Zeit 3600 Geisteskranke, darunter zwei Drittel mit wirklichem Erfolg, behandelt. Seine Verdienste fanden durch Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt Winnenthal, durch Ernennung zum Ober-Medicinalrath auch äußere Anerkennung. Noch ein Jahr vor seinem Tode beging Z. sein 50jähr. Doctorjubiläum. Ein selbständiges Werk hat er nicht herausgegeben, dagegen zahlreiche Inauguralabhandlungen, meist im Württembergischen ärztl. Correspondenzblatt und unter der Form von Verwaltungsberichten seiner Anstalt veröffentlicht. Auch als Dichter hat sich Z. durch „Das verschleierte Bild zu Sais“ (1873) u. a. bekannt gemacht. Verheirathet war Z. mit Maria, geb. Reimer. Ihrem Andenken gelten seine „Lieder des Leids“ (1851; 6. Auflage 1874). Sein Nachfolger an der Anstalt zu Winnenthal ward sein Sohn Ernst.

Biogr. Lex. VI, 363.