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ADB:Zevecote, Jacob

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Artikel „Zevecote, Jacob“ von Ernst Martin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 45 (1900), S. 137, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zevecote,_Jacob&oldid=- (Version vom 11. Oktober 2024, 12:50 Uhr UTC)
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Zevecote: Jacob Z., niederländischer Dichter des 17. Jahrhunderts. Geboren 1596 zu Gent, studirte er in Löwen die Rechte, trat aber, durch eine unglückliche Liebe veranlaßt, in den Augustinerorden. In Rom gewann er die Gunst des Papstes Urban VIII. Doch gab er nicht nur seiner fortdauernden Liebesleidenschaft für die Thaumantis genannte Geliebte poetischen Ausdruck, sondern auch seinem Haß gegen die spanische Tyrannei, die sein Vaterland zu Grunde richtete. Er entfloh daher nach Holland und gab zugleich seinen geistlichen Stand und den katholischen Glauben auf. Sein Blutsverwandter, der berühmte Gelehrte Daniel Heinsius, nahm sich seiner an. 1626 wurde er als Professor der Geschichte und Beredsamkeit in Harderwijk angestellt, wo er 1642 starb. Seinen Ruhm verdankte er seinen lateinischen Gedichten, die Leiden 1625 und schon früher in Brabant erschienen. Aber wie Heinsius, das Vorbild unseres Opitz, übertrug er den classischen Stil auch auf die Dichtung in seiner niederländischen Muttersprache. Ein lateinisches Gedicht von Heinsius, de contemptu mortis (Leiden 1625), übersetzte er unter dem Titel „Van de verachting des Doots“. Zevecote’s Hauptwerk ist ein Trauerspiel über die Belagerung von Leiden, „Belech van Leyden“ (1626), worauf er später noch „het Onzet (Entsatz) van Leyden“ folgen ließ. Es sind historische Darstellungen in dialogischer Form und mit lebhaften, schwungvollen Chorpartieen, aber ohne Handlung und Charakteristik und allzu breit, voller Beschreibungen. Seine „Sinnebeelden“ (1638), gehören nicht zu dem Besten, was die Zeit an solchen Enblemata, Allegorien und Epigrammen leistete. Die Gedichte Zevecote’s hat Blommaert, (Gent 1840), neu herausgegeben.

Jonckbloet, Geschiedenis d. nl. LK. 4, 108 fg.