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ADB:Ziesenis, Johann Georg

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Artikel „Ziesenis, Johann Georg“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 45 (1900), S. 213, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ziesenis,_Johann_Georg&oldid=- (Version vom 17. November 2024, 07:45 Uhr UTC)
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Ziesenis: Johann Georg Z. wurde im J. 1716 zu Kopenhagen als Sohn des aus Hannover stammenden Porträtmalers Johann Jürgen Z. geboren und erhielt den ersten Unterricht im Zeichnen von seinem Vater. Später begab er sich nach Düsseldorf, wo er die Bildnisse des Kurfürsten und seiner Gemahlin, sowie diejenigen mehrerer vornehmen Personen malte. Im J. 1764 wurde er Hofmaler in Hannover. Durch diese seine Stellung hatte er Gelegenheit, auch an andere Höfe zu kommen und an ihnen seine Kunst auszuüben. Namentlich war er am braunschweigischen Hofe beliebt. Im Auftrage der Herzogin von Braunschweig, der Schwester Friedrich’s des Großen, verfertigte er ungefähr im J. 1770 eine Skizze des Königs, der seine unüberwindliche Abneigung, einem Künstler zu sitzen, auf inständiges Bitten seiner Schwester einmal überwand und Z. eine einstündige Sitzung gewährte. Nach dieser Skizze malte er das wohlgelungene Porträt des Königs, das deshalb einen besonderen Werth hat, weil es das einzige aus seiner Regierungszeit ist, das nach dem Leben entworfen ist. Man kennt von ihm drei Exemplare, die in der Prinzeß Marie-Kammer des königl. Schlosses in Berlin, im königl. Schlosse zu Schönhausen und im Wittwenpalais zu Weimar aufbewahrt werden. Von den übrigen Bildnissen des Künstlers, die meistens durch den Kupferstich vervielfältigt wurden, werden die des Herzogs Ferdinand von Braunschweig und des Grafen von Bückeburg, des Generalissimus der portugiesischen Armee, rühmend hervorgehoben. Z. starb in Hannover im J. 1777.

Vgl. J. D. Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste III, 390–393. Hannover 1818. – Nagler, Neues allgemeins Künstlerlexikon XXII, 279. München 1852. – Jahrbuch der königlich preußischen Kunstsammlungen IX, 177. Berlin 1888. – Phil. Weilbach, Nyt Dansk Kunstnerlexikon II, 579. København 1897.