Zum Inhalt springen

ADB:Zillich, Nicolaus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Zillich, Nicolaus“ von Friedrich Lauchert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 45 (1900), S. 229–230, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zillich,_Nicolaus&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 12:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Ziller, Tuiskon
Band 45 (1900), S. 229–230 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand November 2014, suchen)
Nicolaus Zillich in Wikidata
GND-Nummer 12071017X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|45|229|230|Zillich, Nicolaus|Friedrich Lauchert|ADB:Zillich, Nicolaus}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=12071017X}}    

Zillich: Nicolaus Z., katholischer Exeget, geboren zu Wolfsdorf in der Diöcese Bamberg am 9. September 1716, † zu Würzburg am 12. October 1758. (Der Name ist auf den Titeln der Schriften von Z. immer Zillich geschrieben, nie Zillig, wie er sonst auch genannt wird.) Z. empfing seine Gymnasialbildung zu Bamberg, absolvirte daselbst auch die philosophischen Studien und wurde am 1. Mai 1737 zum Doctor der Philosophie promovirt. Am 25. September 1737 trat er in den Jesuitenorden ein und wurde dann während mehrerer Jahre zu Würzburg und Heidelberg im Gymnasiallehrfach verwendet. In den Jahren 1745–49 studirte er zu Würzburg Theologie. Darauf war er 1751–53 Professor der Philosophie zu Mainz, 1754–55 Professor der hebräischen Sprache am Carolinum zu Mannheim. Im J. 1755 wurde er als Nachfolger seines Lehrers Franz Xaver Widenhofer (s. A. D. B. XLII, 341 f.) auf den Lehrstuhl der Exegese und der hebräischen Sprache nach Würzburg berufen, wo er die Bestrebungen Widenhofer’s zur Förderung der hebräischen Studien eifrig fortsetzte, indessen schon nach drei Jahren starb. – Die schriftstellerische Thätigkeit Zillich’s umfaßt einige Dissertationen, die er als Grundlage für akademische Disputationen drucken ließ: „Concordia Vulgatae latinae cum fonte hebraico“; unter diesem Titel sind [230] vier verschiedene Dissertationen gedruckt, Würzburg 1755–57, in welchen für eine Reihe von Stellen der Bücher Exodus, Numeri, Deuteronomium und der Psalmen der hebräische Text und der Text der Vulgata mit einander verglichen werden (a: 3. September 1755, Exodus; b: 3. September 1756, Numeri und Deuteronomium; c: 13. Juni 1757, Psalm 1–11; d: 3. September 1757, Psalm 12–41). Ferner: „Dogmata et problemata selecta ex Veteris Instrumenti lege, historia, et polemica adversus nostri temporis haereticos, criticos novatores, et Judaeos“ (Wirceburgi 1758, 17. Juni; dieses Stück, das Ruland seiner Zeit nicht finden konnte, das ich aber jetzt, ebenso wie die andern Schriften von Z., von der königl. Universitätsbibliothek zu Würzburg erhalten konnte, enthält auf vier Blättern nur eine Zusammenstellung von Thesen zur alttestamentlichen Einleitung und Geschichte und zur Polemik gegen die Juden, die sich auch in der folgenden Schrift wieder finden): „Principia didactica in universam S. Scripturam unacum corollariis selectis ex Veteris Instrumenti lege, historia et polemica, quae adversus nostri temporis haereticos, criticos novatores et Judaeos … propugnabit …“ (Wirceburgi 1758, 19. Aug.); diese Dissertation behandelt die Fragen der allgemeinen Einleitung in das Alte Testament, ist jedoch nicht in dem ganzen vorgezeichneten Umfange, wonach auch die Hermeneutik hätte mit behandelt werden sollen, ausgeführt.

J. H. Jäck, Pantheon der Litteraten und Künstler Bambergs (Bamberg 1812), S. 1167. – Ant. Ruland, Series et vitae professorum ss. Theologiae, qui Wirceburgi docuerunt (Wirceburgi 1835), p. 142 s.De Backer, Bibliothèque des écrivains de la Compagnie de Jésus, V. série (1859), p. 778.