Agatha, an der Bahre des Pathen
[62]
Chumm Agethli, und förcht der nit,
i merk scho, was de sage witt.[1]
Chumm, b’schau di Götti no ne mol,
und brieg nit so, es isch em wohl.
me meint, er los, und hör mi no,
er lächlet frei, o Jesis Gott,
as wenn er näumis sage wott.
[63]
Er het e schweri Chranket gha.
der Tod het iez mi Wunsch erfüllt
und het mi hitzig Fieber gstillt.“
Er hat au menge Chummer gha.
Er seit: „Es ficht mi nümmen a,
im Chilchhof niede höris nit.“
Er het e böse Nochber gha.
Er seit: „I denk em nümme dra,
und was em fehlt, das tröst en Gott
Er het au sini Fehler gha.
’s macht nüt! Mer denke nümme dra.
Er seit: „I bi iez frei dervo,
’s isch nie us bösem Herze cho.“
und het so gern si Gotte gha.
Er seit: „Wills Gott, mer werde scho[2]
im Himmel wieder z’semme cho!“
Gang, Agethli, und denk mer dra!
Gang, Agethli, und halt di wohl!
Di Stündli schlacht der au ne mol.[3]
- ↑ Im alsatischen Taschenbuch von 1807, wo dieses Gedicht zum erstenmal erschien, heißt es:
i merk wohl an der, was de witt. - ↑ Im alsat. Taschenbuch von 1807:
er seit: s’macht nüt, mer werde scho, - ↑ Ebendaselbst:
Gang, Agethli, vergiß mer’s nit,
und wies der goht, verzag mer nit.
Gang, Agethli, und halti wohl,
Di Glöckli lütet au ne mol.