Ah – Bah!
Ah – Bah!
Zerriss’ne Schuh vor einem Jahr,
Ein Röcklein von Kattun –
Doch heut’ in Seide ganz und gar,
Mit weissen, feinen Schuh’n!
Und dann verführt von einem Schuft
Und nun ein Fräulein, heiss begehrt,
Das in der eignen Kutsche fährt –
Ich bin die flotte Liese –
Ah – Bah! hat auch wohl Der gesagt,
Der mir mein Kränzel nahm,
Ah – Bah! und hat mich fortgejagt –
Was tat’s, wenn ich verkam?!
Ein kleines Gräblein irgendwo –
Dann war der Jammer abgetan,
Und lustig hob das Leben an –
Ich ward die flotte Liese –
Heut’ glänz’ ich schon als Zauberstern,
Der alle Herzen bannt,
Es naschen mir die schönsten Herrn
Wie Tauben aus der Hand!
So büsst er’s schwer mit Glück und Gold,
Und wird er arm – kann ich dafür? –
Vergessen mag er meine Tür –
Ich bin die flotte Liese –
Mein Haus ist voller Herrlichkeit,
Wie man’s in Märchen träumt;
Mein Himmelbett ist weich und weit,
Von Spitzen ganz umschäumt;
In Spiegeln wider von Krystall,
Und Silberampeln schimmern traut,
Und Falten trinken jeden Laut –
Ich bin die flotte Liese –
Und wenn mein Fuss ein Herz zertritt –
Je nun: So geht’s entzwei!
Und wenn man blutig um mich stritt –
Je nun: Was ist dabei!
Ein roter Fleck, ein dumpfer Fall –
Die dummen Falter schreckt es nicht,
Sie schwärmen dichter bloss in’s Licht –
Ich bin die flotte Liese –
Im ganzen Nest ist keine hier,
Die süsser lacht und minnt,
Und keine, der so schnell, wie mir,
Das blanke Gold zerrinnt,
Der Sammt und Seide besser steht –
Und end’ ich auch einmal im Fluss –
Je nun: Ich ende, wie ich muss!
Ich bin die flotte Liese –