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stand und hör=te aus wei=ter Fer=ne ein
Posthorn im stil=len Land. Das Herz mir im Leib ent=
brenn=te, da hab ich mir heim=lich ge=dacht: Ach,
wer da mitreisen könnte in der prächti=gen Sommer=nacht!
2. Zwei junge Gesellen gingen vorüber am Bergeshang; ich hörte
im Wandern sie singen die stille Gegend entlang: von schwindelnden
Felsenschlüften, wo die Wälder rauschen so sacht, von Quellen, die von
den Klüften sich stürzen in Waldesnacht.
3. Sie sangen von Marmorbildern, von Gärten, die überm Gestein
in dämmernden Lauben verwildern, Palästen im Mondenschein, wo die
Mädchen am Fenster lauschen, wenn der Lauten Klang erwacht und
die Brunnen verschlafen rauschen in der prächtigen Sommernacht.
1. Es steht ein Berg im Badnerland, der Berg vom Affenthal,
von früh bis spät im Sonnenbrand, das macht ihm wenig Qual. Er
thut’s um seinen lieben Sohn, den Affenthaler Wein; ein herrlicher
Philister schon muß dieser Alte sein!
2. Der rote Sohn, der Feuerbursch, ist wie Achilles Speer, er
löscht den allergrößten Durst und stellt ihn wieder her. Je mehr man
trinkt, so lieber trinkt man fort und hört nicht auf, bis auf den Tisch
der Schädel sinkt und schief der Lebenslauf.
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3. Nun sagt, wie ist der Wein getauft: der Affenthaler Wein?
Weil man sich einen Affen kauft um einen Thaler fein? Hat der Gorilla
hier gehaust in alter Heidenzeit, bevor die Flut herein gebraust, und
weiß man das noch heut?
4. Ein kühler Klosterkeller stand vor Zeiten in dem Thal, das Ave
klang ins weite Land vom Berg im Abendstrahl. Vom Ave stammt
das Avethal? ein andrer glaube das! Ich denke ans Schlaraffenthal
und schütte voll mein Glas!
Eichrodt.
365. Der Nibelungen Hort. (II. 142.)
Nicht zu schnell.
Um 1840.
1. Es war ein=mal ein Kö=nig, ein König war’s am Rhein, der
lieb=te nichts so we=nig, als Ha=ders Not und Pein. Es
groll=ten sei=ne De=gen um ei=nen Schatz im Land, und
wä=ren schier er=le=gen von ih=rer eig=nen Hand.
2. Da sprach er zu den Edeln: „Was frommt euch alles Gold,
wenn ihr mit euern Schädeln den Hort erkaufen sollt? Ein Ende sei
der Plage! Versenkt es in den Rhein! Da bis zum jüngsten Tage soll
es verborgen sein.“
3. Da senkten es sie Stolzen hinunter in die Flut. Es ist wohl
gar geschmolzen, seitdem es da geruht. Vermählet mit den Wellen des
Stroms, der drüber rollt, läßt es die Trauben schwellen und glänzen
gleich dem Gold.
4. Daß doch ein jeder dächte wie dieser König gut, auf daß kein
Leid ihn brächte um seinen hohen Mut: so senkten wir hinunter den
Kummer in den Rhein und tränken frisch und munter von seinem
Feuerwein.