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An Johann von Häring

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Textdaten
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Autor: Johann Baptist von Alxinger
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Titel: An Johann von Häring
Untertitel:
aus: Gedichte S. 100–101
Herausgeber: Friedrich Just Riedel
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1780
Verlag: Johann Jacob Gebauer
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Halle
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[100]
An Johann von Häring.


O Jüngling, deine Geige
Wie voll von Harmonie,
Und unter deinen Fingern
Wie lieblich tönet sie!

5
     Jüngst, als dir die Versammlung

Zuhorchete, mein Ohr
Von deinen Zaubertönen
Nicht Einen Ton verlor;

     Dann Kenner und nicht Kenner

10
Dich Spielenden erhob,

Und zwanzig Fächer rauschten
Zu meines Häring Lob;

     Da jauchzt’ ich dir im Stillen,
Da strahlete mein Blick

15
Die Freude meiner Seele

Und meinen Stolz zurück.

[101]
     O Jüngling, deiner Geige

Laß gleich dein Leben seyn:
Es halle nie der Mißlaut

20
Von einem Laster drein:


     Weh dem, der im Allegro
Der Mäßigung vergißt,
Weh dem, der im Andante
Zu weich, und kraftlos ist;

25
     Das heißt, weh dem, deß Freude

Gleich einem Sturme lärmt;
Der zagend und unmännlich
Sich in den Schmerzen härmt:

     Drum, was dir auch im Busen

30
Sich noch so mächtig regt,

Acht auf den Takt gegeben,
Den die Vernunft dir schlägt!