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An die Redaction der Gartenlaube (Die Gartenlaube 52/1861)

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Textdaten
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Titel: An die Redaction der Gartenlaube
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 52, S. 832
Herausgeber: Ferdinand Stolle
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Erscheinungsdatum: 1861
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[832] An die Redaction der Gartenlaube. Um Ihnen zu beweisen, daß der Herzog von Coburg-Gotha bei dem Bürgerstande doch nicht so unbeliebt ist, wie eine neuliche Broschüre vielleicht vermuthen ließ, sende ich Ihnen anbei zwei Briefe, die ihrer Zeit zwischen einem Coburger Bürger und dessen Fürsten gewechselt wurden und, wie ich glaube, beiden Theilen zur Ehre gereichen. In jetziger Zeit sind sie sicherlich von Interesse.

Durchlauchtigster Herzog, gnädigster Herzog und Herr!

Am zweiten Osterfeiertage, den 9. d. M., ist die erfreuliche Nachricht von dem glorreichen Siege, welcher am 5. d. M. unter dem Commando Ew. Hoheit bei Eckernförde gegen die Dänen erfochten wurde, hier eingetroffen und hat die Herzen aller Coburger mit großer Freude erfüllt. Die Bewohner waren von Jubel so ergriffen, daß ein förmliches Wogen und Treiben derselben in Coburg stattfand.

Auch ich kann nicht verschweigen, daß in meinem Locale durch die Siegesnachricht große Freude war und manches Hoch auf Ew. Hoheit ausgebracht worden ist. Von diesem freudigen Gefühle beseelt, erkühne ich mich, Ew. Hoheit nach so heißem Gefechte und nach so glühendem Kugelregen auch einen kühlen Labetrunk von meinem selbst erbrauten Biere zu senden. Mit dem innigsten herzlichsten Wunsche, daß dieser Trunk Ew. Hoheit recht wohl behagen möge, ruft seinem Fürsten, dem Sieger, ein donnerndes Hoch zu

Coburg, im April 1849.
der
W. Schaffner.
(Antwort.)

Erst jetzt, wo Ihr patriotisches Geschenk in unseren Händen ist und von vielen Officieren aller möglichen Contingente mit größter Befriedigung genossen wird, sage ich Ihnen meinen verbindlichsten Dank dafür, sowie für Ihre herzlichen Glückwünsche. Sie haben mir eine große Freude durch Ihre Aufmerksamkeit erzeigt.

Der Krieg neigt sich seinem Ende zu; bald hoffe ich in die Heimath zurückkehren zu können. Düstere Wolken umziehen noch unsere nächste Zukunft; ein jeder wahre Patriot muß durch Wort und That für das Gemeinwohl einstehen.

Möchten meine guten Coburger mir ihr Vertrauen erhalten und besonnener handeln und sprechen. Sicherlich wird es mir dann auch gelingen, unsern kleinen Nachen durch die stürmischen Wellen des bewegten politischen Meeren zu steuern.

Grüßen Sie mir alle guten Bürger, die es mit ihren Brüdern und ihrem Fürsten wohl meinen, und sein Sie, für Ihre Person, meiner Zuneigung gewiß.

Hottorf, den 4. Juni 1849.
Ihr Ernst K.