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An meinen längst verstorbenen Vater

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: An meinen längst verstorbenen Vater
Untertitel:
aus: Gedichte dreier Jahre
Seite 108
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1932
Verlag: Ernst Rowohlt Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
fertig
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AN MEINEN LÄNGST VERSTORBENEN VATER


Ach steh noch einmal auf ins Leben,
Du toter Papa!
Der Krieg ist aus. Dann hat sich viel begeben.
Ob du wohl weißt, was mir geschah?

5
Ach, wenn du kommst, gibt es die Frage nicht:

Wer von uns hatte recht in seiner Meinung?
Wenn du nur kommst — doch komm nicht als Erscheinung.
Komm in mein reingeweintes Augenlicht.

Wenn du nur kommst! Ganz greifbar, nicht geträumt.

10
Wir werden wie zwei Wellen uns umschlingen.

Was uns durch Alter trennte, was versäumt
War, würde groß und unbefangen schwingen.

Ach weiß ich, daß kein Toter aufersteht.
Doch wenn es das, woran ich glaube, gibt,

15
Papa, dann hauche in mich ein Gebet.

Wir haben uns bisher nur fremd geliebt.