Auf der See, so weit, so weit

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Textdaten
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Autor: Robert Burns
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Titel: Auf der See, so weit, so weit
Untertitel:
aus: Lieder und Balladen,
S. 80 - 81
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum: 1794
Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: A. Hofmann und Comp.
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer: Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld
Originaltitel: On The Seas And Far Away
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und commons
Kurzbeschreibung:
Zur Melodie von O’er the hills and far away.
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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[80]

 Auf der See, so weit, so weit.


Wie kann froh mein Herze sein,
Bin ich nicht bei’m Seemann mein?
Himmel, wie ertrag’ ich’s nur,
Daß er folgt des Feindes Spur? –

5
Wenn ich wand’re, wenn ich geh’,

Sein geliebtes Bild ich seh’,
Nacht und Tag, zu jeder Zeit,
Denk’ ich sein, der, ach, so weit. –

     Auf der See, so weit, so weit,

10
     Auf stürm’scher See, so weit, so weit;

     Nacht und Tag, zu jeder Zeit,
     Denk’ ich sein, der, ach, so weit. –

Wenn ich am Sommertag’ so müd’,
Im Thal die müden Schäflein hüt’,

15
Da sieht mein Geist das Schifflein geh’n,

Und ihn an dem Geschütze steh’n.
O Kugeln, trefft den Liebsten nicht,
Wißt, daß mein Herz darüber bricht;
Mir schick’ das Schicksal all’ sein Leid,

20
Doch schon’ es ihn, der, ach, so weit.


[81] Und wenn in sternenloser Nacht,
Der Wintersturm erbraus’t, mit Macht,
Wenn er dahin tobt durch den Wald,
Daß schaurig es das Thal durchhallt,

25
Dann lauscht mein Ohr am Meeresstrand,

Dann lauscht es an der Felsenwand,
Dann bet’ ich still, ich arme Maid,
Für ihn der, ach, so weit, so weit. –

O, Friede, mit dem Zauberstab,

30
Brich wilden Krieges Gräuel ab,

Dem Bruder gieb die Bruderhand
Und Ruhe uns’rem Vaterland!
Wenn erhört mir dies Gebet,
Sich des Liebsten Segel bläht,

35
Güt’ger Gott, gieb ihm’s Geleit,

Meinem Schatz der, ach, so weit! –

     Auf der See, so weit, so weit,
     Auf stürm’scher See, so weit, so weit;
     Nacht und Tag, zu jeder Zeit,

40
     Denk’ ich sein der, ach, so weit. –