Aus den Tagen der Beschießung von Metz
[851] Aus den Tagen der Beschießung von Metz erhalten wir von Christian Sell eine vorzügliche Illustration, welche wir heute unseren Lesern vorlegen und deren Einsendung der Künstler mit folgenden Zeilen begleitet hat: „Am Abend des 9. September wurden in die vorher aufgeworfenen Feldverschanzungen nördlich von Pouilly sechsunddreißig schwere Feldgeschütze eingefahren, welche zwischen acht und neun Uhr bei strömendem Regen und furchtbarem Sturm ihr Feuer auf Metz eröffneten. Dasselbe dauerte ununterbrochen bis gegen elf Uhr Nachts; fast drei Stunden lang währte das donnernde Gebrüll der Kanonen, unter welchem die feindlichen Werke mit einem Hagel von Geschossen überschüttet wurden. Es wurde fast nur Salvenfeuer abgegeben, und wenn (ich habe für meine Darstellung einen solchen Moment gewählt) eine ganze Reihe von Geschützen aufblitzte, so war nicht nur die Gegend ringsum, sondern auch der durch den heftigen Regen niedergedrückte Pulverdampf hell und grell erleuchtet. Es war ein schauerlicher, aber höchst malerischer Anblick und dieser allein veranlaßte mich denn auch, in der Sklzze die Beschießung jenes Abends zu fixiren, wenn ihr Einfluß auf den eigentlichen Gang der Dinge auch nicht gerade von Bedeutung war. – Im Hintergrunde meines Bildes liegt links hoch Fort St. Quentin, in der Mitte Metz, nur an der Domkirche erkennbar; im Mittelgrunde hält der Generalstab, während vorn Abtheilungen vom neununddreißigsten und vierundsiebenzigsten Infanterieregimente postirt sind. Die Häuser links und rechts gehören zum Dorfe Pouilly.“