BLKÖ:Aberle, Mathias
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 1 (1856), ab Seite: 2. (Quelle) | |||
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Aberle, Mathias (Arzt, geboren zu Donaueschingen 20. Feb. 1784, gest. zu Salzburg 5. März 1847). Sein Vater, Schullehrer in Donaueschingen, gab ihn 1796 zu einem Wundarzte des Orts in die Lehre; von dort begab er sich 1801 auf die Universität nach Innsbruck, wo er 1802 Patron der Chirurgie, 1806 Doctor der Medicin, und 1809 Doctor der Chirurgie wurde. Große Verdienste erwarb sich A. in der stürmischen Periode des J. 1809, wo er namentlich im Militärspital zu Hall den kranken Soldaten Hilfe leistete. 1811 wurde er Professor der Anatomie an der königl. Schule für Landärzte zu Salzburg, das damals bairisch war. Als Salzburg 1815 wieder an Oesterreich kam, trug ihm der berühmte Anatom v. Sommering[WS 1] eine Lehrkanzel der Anatomie und Physiologie an der Universität zu Landshut an, welche A. aus Vorliebe für Oesterreich ablehnte. Als 1816 Salzburg definitiv mit Oesterreich vereinigt worden, wurde die medic.-chirurgische Lehranstalt 1819 reorganisirt und A. als Professor der Anatomie bestätigt. Dort wirkte er nun für seine Wissenschaft, gründete das anatomisch-physiologische und anat.-pathologische Museum, und war als praktischer Arzt namentlich in Kinderkrankheiten eine Notabilität. In Folge seiner vielen nächtlichen Arbeiten und Studien ward er im Jahre 1827 von einem chronischen Augenübel befallen, 1836 bekam dann sein linkes Auge den grauen Staar, welches Leiden ihn hinderte, größere, wissenschaftliche Arbeiten, wozu ihn sein reiches Wissen und seine große Praxis befähigten, auszuführen. Seine zahlreichen medicinischen Kritiken und Schriften sind in der „medicinisch-chirurgischen Ztsch. von Ehrhardt,“ in den „medic. Jahrbüchern des österr. Kaiserstaates“ und in andern arzneiwissenschaftl. Blättern zerstreut. Hervorzuheben sind davon: „Praktische Erörterungen und Erfahrungen über die häutige Bräune.“ (Medic. Jahrb. d. öst. Kais. Jahrg. 1843 Stück 2–9.), – „Beobachtungen und anat.-pathol. Erörterungen über die Blausucht“ (ebend. 1844 St. 2 u. 3). Viele Arbeiten und Aufzeichnungen aus den Erfahrungen seines Berufes befinden sich in seinem Nachlasse. Er starb nach kurzem Leiden, von der Bevölkerung Salzburgs und der Umgebung, die sich in unübersehbarer Menge zu seiner Leichenfeier am 7. März eingefunden hatte, auf das tiefste betrauert. Er ruht auf dem Sebastiansfriedhofe zu Salzburg.
- Neuer Nekrolog der Deutschen 25. Jhrg. 1847 I. Th. Nr. 62. – Bermann (Mor.), Oestr. biogr. Lexikon. I. Heft.