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BLKÖ:Alconiere, Theodor

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Alschinger, Andreas
Band: 14 (1865), ab Seite: 376. (Quelle)
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Alconiere, Theodor (Maler, geb. im Jahre 1798, gest. zu Wien 10. Juni 1865). Nach Einigen ist er aus Wien, nach Anderen aus Ungarn gebürtig. Er stammt von jüdischen Eltern und hieß ursprünglich Cohn, nahm aber, als er sich später taufen ließ, den Namen Alconiere an. Er besuchte die Akademie der [377] bildenden Künste in Wien, und wurde Bildnißmaler; lebte als solcher mehrere Jahre in Ungarn, worauf er nach Wien zurückkehrte und sich daselbst mit einer durch ihre Schönheit ausgezeichneten Gärtnerstochter verheirathete. Nach wenigen Jahren glücklicher Ehe starb seine Frau im Wiener Irrenhause. Der Herzog von Parma ernannte A. zu seinem Hofmaler. A. war sehr arm und starb in tiefster Armuth, nachdem er seit mehreren Jahren verschollen war, im Wiener Spital der barmherzigen Brüder. Ungeachtet seiner Armuth fehlte es ihm nicht an Humor, der aus mehreren seiner gezeichneten Compositionen spricht, von denen einzelne durch den Stich und Steindruck vervielfältigt und, wenn Herausgeber nicht irrt, in der Bäuerle’schen Theater-Zeitung veröffentlicht worden sind. Es sind dieß Bilder ganz eigener Art, in denen ein Begriff, eine Idee, in der Form einer menschlichen Gestalt aus verschiedenen, mit dieser Idee im engsten Zusammenhange stehenden Attributen zusammengesetzt erscheint, z. B.: „Ein Harfenspieler“, dessen Gestalt aus lauter musikalischen Instrumenten geformt ist; – „Die Cholera“, eine Frauengestalt, gebildet aus allen beim Auftreten dieser Seuche von Aerzten und Laien aufgestellten Heilmitteln und Präservativen, u. m. a. Ein Paar andere seiner bekannteren komischen Bilder sind: „Der jüdische Jahrmarktwagen“, auf demselben erscheint eine Gruppe vom Jahrmarkt heimkehrender Juden, Männer, Weiber und Kinder, in carikirter Zeichnung von drastischer Wirkung; – „Das getaufte Negerkind“, dieses, das sich den Heiland nicht weiß denken kann, ist eben damit beschäftigt, ein Crucifix schwarz anzustreichen. Viele Bildnisse seiner Hand befinden sich im Privatbesitze; in den Ausstellungen der Akademie der bildenden Künste in Wien in den Jahren 1820 bis 1840 waren mehrere Bilder von A. zu sehen, wie z. B. im Jahre 1834: „Die Fee Seifenblase“; – im Jahre 1835 mehrere vorzügliche Porträte, z. B. das des Grafen „Ladislaus Károlyi“ zu Pferde; – im Jahre 1836 : „Ein Familiengemälde“; – im Jahre 1840 ein Genrebild: „Reisende“, sämmtlich Arbeiten, in denen Colorit, naturtreue Auffassung und Technik als vorzüglich gelungen bezeichnet wurden.

Kataloge der Kunstausstellungen in der Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien, Jahr 1835, Nr. 184, 233, 252, 324, 315, 318; 1836, Nr. 354; 1840, Nr. 527. – Pietznigg, Mittheilungen aus Wien (Wien, 8°.) Jahrg. 1835, Bd. III, S. 61, in der Besprechung der Ausstellung des Jahres 1835.