BLKÖ:Benaglia, Joseph (Kupferstecher)
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 1 (1856), ab Seite: 258. (Quelle) | |||
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Benaglia, Joseph (Kupferstecher, geb. zu Ende der zweiten Hälfte des vor. Jahrhunderts, gest. ?). Im Jahre 1811 unternahm es B., ein herrliches, in Mailand befindliches Gemälde: die hl. Anna, die Mutter Gottes, das Christuskind mit dem Lamm, in Kupfer zu stechen. B.’s Unternehmen, das anfänglich als eine Schmeichelei für den Vicekönig erschien, wurde bald eine That der Vaterlandsliebe, denn er rettete wenigstens, so weit es in seiner Macht stand, der Vaterstadt durch seine Kunst das Kunstwerk, welches ihm zu verkaufen der Vicekönig Eugen Beauharnais durch einen eigenen Befehl die Stadt zwang, das er dann mit allen daselbst gesammelten Schätzen fortschaffen ließ. Die Ansicht Benaglia’s und des Vicekönigs, daß dieses Bild, wie ein ihm ganz gleiches und zu Paris befindliches, nach einem Carton Leonardo da Vinci’s in Florenz gemalt sei, welches einst Franz I. gekauft und nach Paris habe bringen lassen, war irrig, denn Vinci’s Carton enthielt vier Figuren, während die beiden Bilder deren nur drei enthalten.
- Biographie des hommes vivants (Paris 1825, L. G. Michaud, 8°.) I. Bd. S. 281. – Auch hat Abbé Guillon über diesen Gegenstand eine eigene Abhandlung in Mailand veröffentlicht.