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BLKÖ:Bugát, Paul Anton

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Bugatti, Cajetan
Band: 2 (1857), ab Seite: 198. (Quelle)
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Bugát, Paul Anton (Arzt und wirkliches Mitglied der ungarischen Akademie [199] für die Abteilung der Naturwissenschaften, geb. zu Gyöngyös 1793).[BN 1][BN 2] Studirte in seiner Geburtsstadt und zu Erlau, lernte alsdann die medicinischen Wissenschaften auf der Universität in Pesth, ward 1818 Doctor und 1820 Magister der Chirurgie. 1822 wurde er zum Mitglied der medicinischen Facultät aufgenommen. 1823–24 war er Physikus zu Bakabánya, später Notar der Pesther medicinischen Facultät, dann Physikus der Städte Schemnitz und Bélabánya. Alle diese Stellen bekleidete er nur kurze Zeit; denn schon am 5. Oct. 1824 wurde er als Professor an die Pesther Hochschule berufen. Er ist einer der fleißigsten naturwissenschaftlichen Schriftsteller und einer der eifrigsten Pfleger der ungarischen Sprache, dem die ungarische Literatur sehr viele technische Ausdrücke in den medicinischen Wissenschaften zu verdanken hat. Seine schriftstellerische Laufbahn begann er 1818 mit einer lateinischen Inaugur-Abhandlung über die „Enkephalitis“. Später schrieb er nur in ungarischer Sprache und zwar: „Az egészséges emberi test boncztudományának alapvonatai és boncztud. szótár“, d. i. Grundzüge der Anatomie des gesunden menschlichen Körpers und anatom. Lexikon. Nach Hempel’s deutschem Werke (Pesth 1828); – „Boncztud. műszavakról való számadás“, d. i. Rechtfertigung der technischen Ausdrücke in der Anatomie. Erschien im Tudományos gyujtemény 1829; – „Organona a gyógymüvészégnek, vagy Hahnemann Samuel Homoeopathiája“, d. i. Das Organon der Heilkunde, oder Samuel Hahnemann’s Homeopathie. Nach der vierten deutschen Aufl. in’s Ungarische übertragen (Pesth 1830); – „Éptan. Kortudomany“, d. i. Krankheitswissenschaft (Pesth 1836). In Rücksicht seiner Verdienste um die Wissenschaft und um die ungarische Sprache wählte ihn die ungarische Akademie am 17. Nov. 1830 zu ihrem ordentlichen Mitglied. Von dieser Zeit an übersetzte er die „Chirurgie“ des Chelius; Fritze’s „Chirurgisches Präparaten-Magazin“ und „Blutige Operationen“; Tscharners „Erfahrungs-Naturwissenschaft“ und gab mit Schedel 1833 ein medic. Wörterbuch heraus. Später redigirte er bis 1848 mit Schedel und Flór das „Orvosi tár“, d. i. Medicinisches Magazin; seit 1832 betheiligte er sich an der Redaction eines Taschenwörterbuches der ungarischen gelehrten Gesellschaft, endlich gab er 1843 „Természettudományi szóhalmaz“, d. i. Naturwissenschaftliche Worthäufung heraus, worin er die Principien bezüglich der Ableitung der Wörter erläutert. B. widmete sein Werk dem König Ferdinand V., der ihn dafür mit einem diamantenen Ring belohnte. Nach 1849 verlor er seine Professur. B. ist ein eifriger Förderer des naturwissensch. Vereines, ein begeisterter Theilnehmer der akademischen Sitzungen und Bestrebungen, und hat sich in letzter Zeit mit allem Eifer auf die Erlernung der finnischen und türkischen Sprache verlegt. Eine nach Finnland beabsichtigte wissenschaftliche Reise ist, bisher durch die Umstände verhindert, unterblieben.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungar. Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreib. Von Jakob Ferenczy und Jos. Danielik (Pesth 1856, Gust. Emich) S. 67.

Berichtigungen und Nachträge

  1. Bugat, Paul [s. d. Bd. II, S. 198], gestorben zu Pesth Anfangs Juli 1865.
    Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1865, Nr. 190. [Band 14, S. 407]
  2. Bugat, Paul [Bd. II, S. 198; Bd. XIV, S. 407], gest. 9. Juli 1865.
    Literarisches Centralblatt für Deutschland, herausgegeben von Friedrich Zarncke (Leipzig, Avenarius, 4°.) 1868, Sp. 822. [Band 23, S. 368]