BLKÖ:Butscheck Ritter von Heraltitz, Joseph Ignaz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 2 (1857), ab Seite: 218. (Quelle) | |||
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Sonnenfels – in Wien. Frühzeitig erwarb er sich Kenntnisse in Sprachen, und diesen verdankte er beim Ausbruche des siebenjährigen Krieges seine rasche Anstellung bei der Armee. In dieser lernte er Böhmen, Oesterreich, Ungarn und Sachsen kennen. 1766 erhielt er die Lehrkanzel der politischen Wissenschaften in Prag; 1772 in Anerkennung der außer seinem Berufsgeschäfte an den Tag gelegten amtlichen Verwendung den Titel eines kön. Rathes; 1775 eine Lehrkanzel der Landwirthschaft und der Censur aller politischen in- und ausländischen Schriften; sein Lehramt führte er bis 1807 fort, in welchem Jahre er in Rücksicht seiner durch den Dienst geschwächten Gesundheit in Ruhestand versetzt, und 1810 für seine Verdienste in den erblichen Ritterstand erhoben wurde. B. veröffentlichte mehrere Schriften über die Wissenschaftszweige, die er vortrug: „Von Verbrechen u. Strafen. Aus dem Italienischen“ (Prag 1765, 8°.). Eine Uebersetzung der berühmten Schrift von Beccaria; – „Versuch über die Absichten der Landesregierung bei Leitung der Landwirthschaft“ (Ebenda 1766, 4°.); – „Abhandlung von der Polizei überhaupt und wie die eigentlichen Polizeigeschäfte von gerichtlichen und andern öffentlichen Verrichtungen unterschieden sind“ (Eb. 1778, 8°.); – „Grundriss der Forstwissenschaft“ (Prag, 8°.); – „Geschichte u. Betrachtungen über das böhmische alte und neue Finanzwesen“ (Ebenda, 8°.). Außerdem schrieb er mehrere Abhandlungen für die böhmische Gesellschaft des Ackerbaues u. der Wissenschaften zu Prag, deren Mitglied er war, mehrere anonyme Schriften über Staatswirthschaft und Landescultur; mehreres enthält auch sein handschriftlicher Nachlaß.
Butscheck Ritter von Heraltitz, Joseph Ignaz (Rechtsgelehrter, geb. zu Freiberg im Prerauer Kreise 6. Mai 1741, gest. 26. März 1821). Besuchte die untern Schulen in seinem Geburtsorte, studirte die Philosophie in Olmütz, die Rechte – unter- (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen, 8°.) I. Bdes. 1. Stück. S. 53. – Archiv f. Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°.) 1825, Nr. 32 und 33: „Beiträge zum gelehrten Oesterreich, XLV“ von J. Ritter v. Rittersberg. [219] – Meusel (J. G.), Das gelehrte Deutschland (Lemgo 1783, 4. Aufl.) I. Bd. S. 211.