BLKÖ:Coleti, Joseph von
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 2 (1857), ab Seite: 406. (Quelle) | |||
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Friedrichs II. „Della letteratura tedesca, suoi difetti, cagioni loro e mezzi da correggerli“, welche Schrift im Osservatore abgedruckt erschien; und „Esatta narrazione del fermente popolare, che l’ ambasciata francese a occasionato con l’ esposizione di una bandiera tricolore nel di 13 Aprile 1798 in Vienna“ (Triest 1798).
Coleti, Joseph von (Bibliothekar und Humanist, geb. auf einer Reise zu Rom 1744, gest. in Triest zu Anfang dieses Jahrhunderts). Ist von spanischer Abkunft und seine Vorfahren nannten sich Coleta de las Cohetas. Seine Mutter, eine Nichte des berühmten Jesuiten-Generals Ricci, verlor er früh. Durch seinen Onkel wurde er im Jesuiten-Seminar zu Rom erzogen und zeichnete sich namentlich in der Poesie aus. 1760 wurde er als Mitglied der Arcadia di Roma unter dem Namen Coribante Tebanico aufgenommen. Als die Gesellschaft Jesu aufgehoben wurde, ging er nach Görz und trat in’s Regim. Butler, aber schon 1774 durch Krankheit geschwächt aus demselben. Er blieb nun in Görz und erhielt den Auftrag, den größern und kleinern Katechismus in s Italienische zu übersetzen. In dieser Zeit trat er mit dem Grafen Guidobald Cobenzl in literarische Verbindung, und stiftete mit ihm zugleich im J. 1780 eine gelehrte Gesellschaft in Görz, welche mit der Arcadia von Rom vereinigt, von dieser als ihre Filiale anerkannt und Arcadia Romano-Sonziaca benannt wurde. Coletti wurde beständiger Secretär derselben. Im J. 1783 wurde ein Zweigverein in Triest unter dem Namen Arcadia Romano-Sonziaca di Trieste oder auch Academia di Trieste gegründet und C. zum beständigen Secretär derselben ernannt. Im J. 1782 begründete C. in Triest die k. k. priv. Gubernial-Buchdruckerei. Im Jahre 1783 druckte er wöchentlich das jedesmalige Sonntags-Evangelium, die Normal-Schulgebete und Meßgesänge, deutsch und italienisch gratis, welche dann an den Kirchenthüren zum Besten des Armen-Institutes verkauft wurden. Nach der Schlacht von Marengo brachte er durch seine Bemühungen zu Stande, daß die große Menge blessirter und übelgekleideter Soldaten verpflegt und gekleidet wurde. Große Verdienste erwarb sich aber C. um die Begründung der Stadtbibliothek von Triest. Die Mitglieder der Arcadia spendeten 1793 auf die Initiative ihres Präsidenten Grafen Brigido Geldbeiträge und Bücher zu einer öffentlichen Büchersammlung und schon 1794 wurde sie eröffnet, damals 1735 Werke in 4965 Bänden zählend. Coleti übernahm die Leitung der Anstalt, welche anfänglich nur ein Institut der Arcadia war, nunmehr aber der Stadt Triest von der Gesellschaft zum Geschenke gemacht wurde. Durch C.’s Eifer wuchs die Bibliothek in zusehender Weise, so daß sie 1800 schon über 10,000 Bände, ein Herbarium vivum in 7 Foliobänden, ein archäologisches Cabinet mit Kunstgegenständen, alten und neuen Münzen und mehrere kostbare Kupferwerke besaß. Sieben Jahre hindurch besoldete Coletti aus Eigenem das nöthige Personale, schaffte gratis die Utensilien, Beleuchtung u. dgl. m. und verrichtete die Bibliothekars-Functionen ohne eine Besoldung zu erhalten. Im J. 1793 begründete C. den Osservatore triestino, der noch gegenwärtig als amtliches Provinzialblatt besteht. Als Schriftsteller verfaßte C. viele Gelegenheitsschriften, mehrere dramatische Arbeiten, welche sämmtlich nebst seinen übrigen Schriften in dem in den Quellen angeführten „Intelligenz-Bl. der Annalen“ aufgezählt sind. Auch übersetzte er mehreres aus dem Deutschen, darunter- Annalen der Literatur und Kunst in den österr. Staaten, 1804, III. Jahrg. Intelligenz-Bl. [407] Nr. 3, Sp. 20: „Beiträge zum gelehrten Oesterreich.“ – Ebd. Sp. 17: „Nähere Nachrichten über die Entstehung der öffentlichen Stadtbibliothek in Triest.“ – Ebenda Nr. 9, Sp. 69: „Verleihung der goldenen Ehrenmedaille an Coletti“ u. Nr. 18, Sp. 139. – Morelli di Schönfeld (Carlo), Istoria della Contea di Gorizia (Görz 1856, Paternolli, 8°.) IV. Bd. [enthaltend die Osservazioni ed aggiunte di G. D. Della Bona] I. Bd. S. 202 und III. Bd. S. 141.