BLKÖ:Fürstedler, Leopold

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Fürstaller, Joseph
Band: 5 (1859), ab Seite: 13. (Quelle)
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Fürstedler, Leopold (Schriftsteller, geb. zu Wien 27. März 1815). Der einzige Sohn eines kaiserl. Hofbeamten; erhielt, für den Militärstand bestimmt, anfänglich eine technisch-militärische Ausbildung. Ein dauerndes körperliches Leiden vereitelte diese Absicht, der Sohn begann den Gymnasial-Unterricht und vollendete dann die philosophischen Studien an der Hochschule zu Wien. Der frühe Tod seines Vaters (1831), der kein Vermögen hinterließ, nöthigte F. die Fortsetzung der Studien aufzugeben und sich um eine Versorgung zu verwenden. Diese fand er auch, indem er 1834 – erst 19 Jahre alt – bei der k. k. Gefällen- und Domänen-Hofbuchhaltung eintrat. Die Muße benützte er theils zur Selbstbildung in den Fächern der National-Oekonomie und der Naturwissenschaften, theils zu literarischen Arbeiten, in welchen er sich frühzeitig versucht hatte und die im „Oesterreichischen Morgenblatt“, im „Wanderer“, im „Sammler“, in der „Theaterzeitung“ und in der „Wiener Zeitung“ Aufnahme fanden. Vom J. 1837–42 war er Redactions-Secretär im Bureau des „Oesterr. Zuschauers“. Von 1843 an leitete er neben C. Bernard die Redaction des nichtpolitischen Theiles der „Wiener Zeitung“ und besorgte die Kritiken des Burgtheaters und die Besprechungen der Literatur. Die Artikel mit der Chiffre F–r oder L. F–r sind aus seiner Feder. Im J. 1848 trat er, als Heißler und Stubenrauch die Redaction der „Wiener Zeitung“ niederlegten, aus, arbeitete kurze Zeit für die „Sonntagsblätter“ und für die „Presse“, und gänzlich von seiner amtlichen Dienstleistung befreit, bei der im J. 1849 gegründeten „Oesterreichischen Volkszeitung“. Im J. 1850 trat er unter Freiherr von Bruck in’s Handelsministerium, wo er zuerst im statistischen Bureau, später bei der Redaction der „Austria“ Verwendung fand. Außer vielen Aufsätzen in den genannten Journalen und in den von ihm redigirten vom Vereine zur Verbreitung gemeinnütziger Druckschriften herausgegebenen „Volks- und Wirthschaftskalender“ und den „Abendstunden“ erschienen von ihm: „Merkwürdige Abentheuer des Conrad Haselbaum. Nach dem Französischen des Louis Desnoyers“ (Wien 1843, Tauer und Sohn, mit 102 Holzschnitten; und die ferneren Auflagen bei A. Pichlers Witwe und Sohn); – „Frühlingsträume. Novellen u. Erzählungen“, 2 Bde. (Wien 1844, Stöckholzer v. Hirschfeld); – Das Dreissigst- und Contumazwesen im Königreiche Ungarn“ (Pesth 1845, Hartleben); – „Die Zollanstalten als Schutzmittel gegen den Schleichhandel“ (Wien 1852, bei C. Ueberreuter); – „Die Götterwelt der Alten oder vollständige Darstellung der Mythologie der alten Griechen und Römer“ (Pesth 1846, Hartleben, mit 21 Abbildungen). [14] – Auch gab er die „Jugend-Bibliothek des Auslandes“ (Wien 1842–44, Tauer und Sohn) in 8 Bdchn. heraus, welche Uebersetzungen aus dem Französischen der Mad. Guizot, von Desnoyers u. A. enthält.

Bowitsch (Ludw.) und Gigl (Alex.), Oestr. Balladenbuch (Wien 1856, kl. 8°.) II. Bd. S. 718.