Zum Inhalt springen

BLKÖ:Fischer, Maximilian

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Fischer, Martin
Band: 4 (1858), ab Seite: 246. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Lorenz Maximilian Fischer in Wikidata
GND-Eintrag: 120303094, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Fischer, Maximilian|4|246|}}

Fischer, Maximilian (Geschichtforscher, Bibliothekar und Archivar, geb. zu Wien 10. Aug. 1782, gest. 26. Dec. 1851). Der Sohn eines bürgerl. Nadlermeisters, erhielt in der Taufe den Namen Lorenz Maximilian, von dem er den zweiten als Klosternamen beibehielt. Besuchte die untern Schulen, das Gymnasium und die philosophischen Jahrgänge in Wien, trat am 8. October 1801 in das Stift der regulirten Chorherren zu Klosterneuburg, studirte die Theologie und legte am 11. Oct. 1804 das Klostergelübde ab. Am 21. Sept. 1806 erhielt er die Priesterweihe und bald darauf die Stelle des Vicebibliothekars im Stifte, als welcher er den alphabetischen und Fächerkatalog vollendete. Von 1809–1812 fungirte er mehrmals als Provisor auf erledigten Pfarreien, bis er am 21. Febr. l. J. zum Bibliothekar und zweiten Archivar des Stiftes ernannt wurde. Als der Archivar Willibald Leyrer am 14. Jän. 1814 starb, übernahm F. die Leitung des Archivs und schrieb auf Grund der im Kloster bewahrten Urkunden das Werk: „Merkwürdige Schicksale der Stiftes und der Stadt Klosterneuburg“, 2 Bde. (Wien 1815, mit 382 Beilagen, 8 Tafeln und einer Tabelle). Indem er noch einige Male in der Seelsorge provisorisch fungirte, resignirte er im Jahre 1822 seine beiden Aemter als Bibliothekar und Archivar und übernahm am 1. Dec. dess. Jahres die Pfarre Höflein an der Donau, welche er am 30. Oct. 1828 mit der Pfarre der obern Stadt Klosterneuburg vertauschte und zugleich das Directorat der Hauptschute, übernahm. 1835 wurde er Schatzmeister, 1837 wieder Archivar im Stifte. Am 21. Nov. 1846 erhielt er die mittlere goldene Verdienst-Medaille und wurde am 28. Febr. 1851 zum correspond. Mitgliede der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ernannt, welche Auszeichnung er jedoch nur wenige Monate überlebte, indem er im Dec. dess. Jahres im Alter von 69 Jahren starb. Außer dem bereits erwähnten Werke schrieb er noch: „Darstellung von Wiener Neustadt und ihren Umgebungen oder Decanat Wiener Neustadt“ (Wien 1832, 8°.), der kirchlichen Topographie Oesterreichs unter der Enns 12. Band; – „Das gewesene Stift von St. Dorothea“ (Wien 1836, 8°.), der kirchl. Topographie 15. Band; – „Meidlings Geschichte und Topographie“ (Wien 1845, 8°.); – „Codex traditionum ecclesiae collegiatae Claustroneoburgensis ... a. d. 1108–1260“ (Wien 1851, gr. 8°.), der 4. Band der von der kaiserl. Akademie der Wissensch. herausgegebenen „Fontes rerum austriacarum“. Außerdem schrieb er mehrere historische Anzeigen und Abhandlungen in Zeitschriften, welche der Almanach der kaiserl. Akademie für 1852 (II. Jahrg.) S. 237 namhaft macht.

Almanach der kais. Akademie der Wissenschaften für 1852 (Wien, kl. 8°.) II. Jahrg. S. 237 [Verzeichniß seiner Schriften]. – Derselbe 1853 (III. Jahrg.) S. 70: „Autobiographie.“ – Oestr. Nat.-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 147. – Sitzungsberichte der philos.-histor. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften II. Bd. S. 221. [Chmel erstattet Bericht über zwei handschriftliche Werke Max. Fischers.]