BLKÖ:Gasteiger, Anton von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 5 (1859), ab Seite: 100. (Quelle) | |||
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Anton Franz Gasteiger von Raabenstein und Kobach in Wikidata | |||
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[BN 1] Sohn des Villander Landrichters Cajetan v. G. Anton zog, 16 Jahre alt, mit der Schützencompagnie von Villanders nach Südtyrol, als die Franzosen 1796 unter Vaubois siegreich vorrückten. Am 2. Nov. gen. J. that er sich im glücklichen Gefechte bei dem Dorfe Faldo hervor; im Jahre 1800 war er Oberlieutenant in der Compagnie, welche nach Engadein den aus der Schweiz vorrückenden Franzosen entgegenmarschirte. Im J. 1809, als der Kampf mit neuer [101] Erbitterung entbrannte, wurde G. von den Schützen von Villanders u. Barbian zum Hauptmann gewählt, und commandirte in den blutigen Gefechten am Berg Isel am 25. u. 29. Mai d. J. den rechten Flügel des Landesvertheidigungs-Corps. Die öffentlichen Berichte über jene Gefechte nennen rühmend den Namen G.’s. Im Kampfe an der Peißerbrücke bei Oberau 4. Aug. d. J. führte wieder G. die Männer von Villanders an und erfocht einen glänzenden Sieg. Als später nach geschlossenem Frieden das Mißtrauen im Landvolke schlimme Früchte trug, war es G., dessen Einfluß überall versöhnend, beschwichtigend wirkte, Viele rettete, der großen Noth abhalf und manches Weh durch kluges Zeitgewinnen verhinderte. Im Jahre 1847 bekleidete G. die Stelle eines Kreishauptmanns zu Schwatz im Landesbezirk Klausen.
Gasteiger, Anton von (tyroler Landesvertheidiger, geb. zu Rechegg Bezirk Klausen in Tyrol im Jahre 1780, lebte noch 1847).- Staffler (Joh. Jakob), Das deutsche Tirol und Vorarlberg (Innsbruck 1847, Rauch, 8°.) II. Bd. S. 957, 959, 980.
Berichtigungen und Nachträge
- ↑ † Gasteiger, Anton von [s. d. Bd. V, S. 100], geboren zu Rechegg bei Klausen 31. Mai 1780, gestorben 16. Juli 1860. Die in den Quellen verzeichnete Monographie gibt eine ausführliche Darstellung der Wirksamkeit dieses Landesvertheidigers. Als Kreishauptmann für Unter-Inn- und Wippthal in Schwaz war er nahezu 20 Jahre thätig und fällt in seine Verwaltungsperiode, die im Jahre 1837 wegen Glaubensdifferenzen erfolgte Auswanderung von 400 Zillerthalern (den sogenannten Inclinanten)[WS 1], deren Abzug er ins Werk zu setzen hatte und der auch in aller Ruhe und Ordnung vor sich ging. Mit 4. April 1850 wurde G. unter Bezeigung der Allerh. Zufriedenheit in den bleibenden Ruhestand versetzt, den er noch volle zehn Jahre genoß, bis er im hohen Alter von 80 Jahren starb.
- Zur Erinnerung an Anton von Gasteiger zu Rabenstein und Kobach, Doctor der Rechte, k. k. jub. Gubernialrath und Kreishauptmann (Innsbruck 1860, Wagner’sche Buchdr., 8°.). [Band 14, S. 456]
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Zillertaler Inklinanten (Wikipedia).