BLKÖ:Gemmingen, die Familie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 5 (1859), ab Seite: 130. (Quelle)
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Ueber die Familie Gemmingen. Die G. sind eine alte in Schwaben, Franken und am Rhein [131] schon seit dem 12. Jahrhunderte in mehreren Stämmen blühende Familie. Mehrere Linien sind bereits erloschen. Viele blühen noch [vergl. Goth. genealog. Taschenbuch der freiherrlichen Häuser. Jahrg. 1849, S. 136, 1856, S. 204 u. 1859, S. 220]. Aus der Linie zu Hornberg und Treschklingen dienten mehrere dem österr. Kaiserhause, und zwar außer dem obengenannten Reinhart (in der Familie der III.) und dem folgenden Sigmund noch Eberhard[WS 1] (geb. zu Hornberg 2. Nov. 1678, gest. 1767), der als Volontär in die kaiserl. Armee getreten war, sich in den Feldzügen in Deutschland, den Niederlanden u. Italien gegen Frankreich, in Ungarn gegen die Türken und in Schlesien gegen die Preußen – von 1696 bis zum Aachener Frieden 1748 – ruhmvoll ausgezeichnet hatte und als Feldmarschall-Lieutenant starb. – Seine Söhne waren u. a. Sigmund (s. d. Folg.), Otto Heinrich[WS 2] (geb. 1727, gest. 1800), Convertit u. Reichshofrath in Wien. – Auch ein Sproß dieser weitverzweigten Familie ist Otto Freiherr von G.[WS 3] (geb. zu Heilbronn 1775), der, als Kaiser Joseph II. die Regierung antrat, nach Wien zog und da mehrere Jahre lebte, und seit 1799–1803 die Interessen Badens am kais. Hofe zu Wien vertrat. Er schrieb unter anderen das in der deutschen Literatur bekannte Schauspiel: „Der deutsche Hausvater“ und gab während seines Aufenthaltes in der Residenz den „Weltmann“ (Wien 1782–83), das „Magazin für Wissenschaften und Literatur“ (Wien 1784–1785) und die „Wiener Ephemeriden“ (1786) heraus. Boineburg in seinem ausführlichen genealogischen Artikel in Ersch u. Gruber Encyklop. der Wissenschaften u. Künste I. Sect. 57. Thl. S. 300, Sp. links unten: „Otto Heinrich II.“ läßt ihn 1800 zu Wien gestorben sein; Heinrich Döring in dem biographischen Artikel über ihn in demselben Bande S. 304 gibt richtig den 15. März 1836 als sein Todesdatum an. – Wappen. Am blauen Felde zwei goldene Balken; auf dem Helme zwei blaue Büffelhörner, jedes mit goldenen Balken belegt.

Anmerkungen (Wikisource)