BLKÖ:Giustiniani, Nikolaus Anton

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 5 (1859), ab Seite: 203. (Quelle)
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Giustiniani, Nikolaus Anton (Bischof von Verona und Padua, geb. in Venedig 1712, gest. in Padua 24. Nov. 1796). War ein Onkel des Girolamo G. [siehe diesen im vorigen Artikel in den Quellen]. Trat jung in den Orden der Benedictiner im Kloster S. Giustina zu Padua, studirte daselbst die Theologie und erhielt daraus die Doctorswürde. Nachdem er mehrere Jahre Theologie im Kloster gelehrt und andere Klosterwürden bekleidet hatte, wurde er 1754 Bischof von Torcello, kam 1759 in gleicher Eigenschaft nach Verona und 1772 nach Padua, wo er bis an seinen Tod segensreich wirkte. Als theologischer Schriftsteller hat G. eine große Thätigkeit entwickelt; die Werke seines Urahns, des Patriarchen Lorenzo G., hat er mit Erläuterungen und mehrere in italienischer Uebersetzung herausgegeben, ebenso seines Vorgängers auf dem Bischofssitze zu Verona Cardinal Aug. Valiero zwei Schriften: „Degli occulti benefizj di Dio“, welcher er die Uebersetzung mehrerer noch ungedruckter Briefe des heil. Carolus Borromäus beifügte, und „Della utilità che si può ritrarre dalle cose operate dai Veneziani“ (Padua 1787, 4°.); ferner veranstaltete er die schöne Ausgabe der Werke des heil. Athanasius [204] in 4 Bdn. (Padua 1777, Fol.). Schließlich veröffentlichte er das Originalwerk: „Serie cronologica dei Vescovi di Padova“. Seine reiche Privatbibliothek schenkte er noch vor seinem Tode dem bischöflichen Seminar, und stiftete das Civilhospital in Padua, dessen Bau nach dem Plane des Ab. Dominik Cerato 1779 begonnen wurde, und welches am 29. März 1798 die ersten Kranken bezogen. Allgemein verehrt starb dieser Wohlthäter seiner Diöcese im Alter von 84 Jahren.

Ferrari (Giov. Batt.), Laudatio in funere N. A. Justiniani, episcopi Patavini (Padua 1796). – Sorgato (Gaetano), Memorie funebri antiche e recenti (Padua 1856, Seminardruck.) II. Bd. S. 57 [theilt die Lobrede des Prof. Ab. Lud. Menin auf G. mit, die dieser gehalten, als G.’s Porträt am 3. Aug. 1845 dem von ihm gestifteten, nach ihm benannten Hospital zu Padua aufgestellt wurde]. – Dandolo (Gir.), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’anni. Studii storici (Venedig 1856, Naratovich, 8°.) S. 133. – Denkmal. Im J. 1802 wurde G. zu Ehren ein Basrelief aufgestellt, ein Werk Canova’s. Es stellt die Stadt Padua als Matrone vor, welche mit gebeugtem Knie den Namen ihres Wohlthäters interne Tafel schneidet [siehe II. Bd. S. 258 unter den Werken Canova’s aus dem J. 1800; die daselbst angeführte Statue „Padua“ ist eben die dem Andenken Giustiniani’s gewidmete]. – Porträt. Dasselbe in Oel gemalt, ein Geschenk des Grafen Nikolaus Giustiniani, befindet sich im Directionszimmer des von Nikolaus Anton gestifteten Hospitals.