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BLKÖ:Gottesheim, Friedrich Heinrich Freiherr

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Gottlieb, Anna
Band: 5 (1859), ab Seite: 280. (Quelle)
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Gottesheim, Friedrich Heinrich Freiherr (Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Mar. Theresien-Ordens, geb. zu Geutersheim im Elsaß 1749, gest. zu Prag 5. April 1808). Stand zuerst in französ. Diensten; das Treiben der Revolutionspartei widerte ihn aber an und er stellte sich demselben entgegen, dann (1. Febr. 1793) trat er als Oberst mit der Hußarendivision Saxe in österreichische Dienste über. In dieser Eigenschaft vertheidigte er vom Februar bis 4. Mai 1794 die Stellung vor und bei Valcourt auf das tapferste; nun zog der Feind bei Philippeville ein sehr starkes Corps zusammen und griff ihn am 21. April mit 8000 Mann an; das Gefecht hatte den ganzen Tag gedauert, G. war am Fuße schwer verwundet, der Feind jedoch mit beträchtlichem Verluste zurückgeschlagen worden. Nun erst erhielt G. eine Unterstützung von 9 Compagnien des Regmts. Hohenlohe und 60 Mann holländische Cavallerie; mit dieser setzte G. wieder vom 21.–26. April dem Feinde, der ihn nun mit einer Macht von 17–18000 Mann angriff, den hartnäckigsten Widerstand entgegen; erst nachdem die am 26. gesendeten neuen Unterstützungen von dem übermächtigen Gegner zurückgedrängt worden, sah sich G. genöthigt, seine so lange vertheidigte Stellung aufzugeben. Den Rückzug vollzog G. mit solcher Umsicht, daß der Feind keinen Angriff wagte. Seine schweren Wunden nöthigten ihn, die Truppe am 4. Mai zu verlassen. Im Oct. dess. J., als sich (am 3. October) das Freicorps Grün London vor der zahlreichen feindlichen Cavallerie zurückzog und schon sehr bedrängt war, ging G. ohne erhaltenen Befehl auf den Feind los und hielt denselben von aller weiteren Verfolgung so lange auf, bis das Freicorps und die vielen beladenen Wägen in Sicherheit gebracht waren. Dafür und für sein Verhalten bei Valcourt wurde G. in der 42. Promotion (am 11. Mai 1796) mit dem Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet. Am 27. April 1798 rückte er zum Gen.-Major vor. Als solcher that er sich in den Schlachten bei Verona und Magnano, an der Stura u. bei Marengo rühmlich hervor und wurde in letzterer schwer verwundet. Am 1. Mai 1801 zum Feldmarschall-Lieutenant befördert und seiner Wunden wegen gleichzeitig pensionirt, trat er schon am 1. Juni d. J. wieder in die Activität ein, und stand 1805 als Divisionär bei der Armee in Deutschland, im Corps des FML. Fürsten Schwarzenberg. Bei Ulm gerieth G. in die Gefangenschaft. [281] Aus derselben ranzionirt, wurde er Divisionär in Prag, starb jedoch schon am 5. April 1808 im 59. Lebensjahre.

Hirtenfeld (J. Dr..), Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 8°.) S. 474 und 1738. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 766.