BLKÖ:Haller, Philipp

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Haller, Andre
Band: 7 (1861), ab Seite: 243. (Quelle)
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Haller, Philipp (Maler, geb. zu Innsbruck im Jahre 1698, gest. ebenda 1772). Lernte die Malerkunst anfänglich bei Niklas Auer (geb. 1690, gest. 1753), einem geschickten Maler in Passeier, der sich in München gebildet und ebenso selbst mehrere gute Arbeiten, darunter Altarblätter, geliefert, als auch einige später vortheilhaft bekannt gewordene Künstler, wie Johann Holzer, Sieß von Sterzing und unsern Haller in seiner Kunst unterrichtet hat. Nachdem Haller einige Jahre bei Auer gearbeitet, begab er sich nach Venedig und nahm Unterricht bei Giovanni Piazetta (geb. 1682, gest. 1754), einem zwar guten, aber sehr manierirten Maler, der namentlich durch starken Gegensatz von Licht und Schatten zu überraschen sucht und mit Bildern, deren Gegenstand etwas Grausiges hat, seine Wirkung selten verfehlt. Haller hat Piazetta’s Manier angenommen und beibehalten. Er malte Porträte und Altarblätter, und führte seine Arbeiten sowohl in Oel als in Pastell aus. Seine Porträte werden gelobt, und zur Zeit, als die gefangenen preußischen [244] Generale sich in Innsbruck befanden, arbeitete H. viel für dieselben und meistens Pastellporträte. Von seinen Arbeiten sind zu nennen: in Innsbruck die von ihm restaurirten Gemälde im Portale der Kirche zum h. Kreuz; – „Der h. Joseph“ in der Dreifaltigkeitskirche; – der „sterbende h. Franz Xaver“ auf dem kleinen Altare des Püchler’schen Grabmals auf dem Gottesacker, auf welchem Bilde sich auch Haller’s Monogramm P H befindet; – „Der h. Gregor“ in der Kirche Mariahilf; – die „h. Nothburga“ in der Klosterkirche zu Viecht; – die „Sendung des h. Geistes“ in der Spitalskirche zu Hall – und der „H. Ivo“ in der Universitätskirche zu Innsbruck. Leider haben Haller’s Bilder zum größern Theile die Lebhaftigkeit und Frische des Colorits verloren. H., welcher in den späteren Jahren sehr leidend war, starb im Alter von 73 Jahren.

Staffler (Joh. Jak.), Das deutsche Tirol und Vorarlberg topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen (Innsbruck 1847, Felic. Rauch, 8°.) Bd. I, S. 465. – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 141, 145, 146, 147, 149, 150, 363. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgem. Künstler-Lexikon (München 1837, E. A. Fleischmann). Bd. V, S. 526. – Tirolisches Künstler-Lexikon (Innsbruck 1830, Felician Rauch, 8°.) S. 84. –