BLKÖ:Herberstein, Otto (II.)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Herberstein, Michael
Band: 8 (1862), ab Seite: 341. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Otto Herberstein in Wikidata
GND-Eintrag: 135895499, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Herberstein, Otto (II.)|8|341|}}

63. Otto (II.) (geb. um 1300, gest. um 1341), ist der erstgeborne Sohn Otto’s (I.), der um 1260 gelebt und von dem die ununterbrochene Reihe der Herbersteine bis auf den heutigen Tag geführt wird. Otto (II.) war ein treuer Gefährte seines Fürsten Friedrich des Schönen [Band VI, S. 258, Nr. 100] wider seinen erbitterten Widersacher Ludwig den Bayer. Am 28. September 1322 eröffnete Otto die berühmte Kaiserschlacht bei Mühldorf, wohin er mit 400 eisernen Männern der Steiermark gezogen war. Allen Widerstand vernichteten er und die Seinen, und als er mit den gewaltigen Saurau, Stubenberg, Tannhausen, Trautmannsdorf sich in die feindlichen Reihen stürzte, machte er 500 Böhmen zu Gefangenen. Schon war dem Böhmenkönige Johann das Pferd unter dem Leibe erlegt und nur mit genauer Noth entging er dem Schwerte der ergrimmten Gegner. Wie Verschlagenheit des Feindes und Verrath der Verbündeten einen ungeahnten Ausgang der Schlacht herbeigeführt, ist bekannt; auch Otto gerieth in die Gefangenschaft und kehrte erst nach anderthalbjähriger schwerer Haft auf die Stammburg seiner Väter zurück. Im Jahre 1341 vermälte er sich mit Adelheid von Freienberg, deren schon unter Otto’s Bruder Georg [15] gedacht wurde. Bald darauf starb Otto, und seine Gemalin, von ihrem Schwager Georg bedrängt, mußte Hilfe bei Friedrich von Stubenberg suchen, bis sich der Hader in ein eheliches Bündniß auflöste, das der von der Anmuth Adelheid’s im Herzen getroffene Georg mit seiner Schwägerin schloß. –