BLKÖ:Hoffmann, Conrad
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 9 (1863), ab Seite: 167. (Quelle) | |||
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[168] nahezu 900 Bänden und entwickelte eine solche Thätigkeit, daß es ihm endlich gelang, eine vierte Classe mit zwei Jahrgängen einzuführen und den Bau eines besonderen Schulhauses zu erwirken. Die Schule erfreute sich alsbald eines solchen Zuspruches, daß in seinem Todesjahre die Zahl der Schulkinder auf Tausend gestiegen war. Für seine Verdienste wurde er am 11. November 1841 mit der großen goldenen Verdienstmedaille ausgezeichnet und wenige Tage später (30. November) zum fürsterzbischöflichen wirklichen Consistorialrath ernannt. Leider genoß er diese Auszeichnungen nicht lange. Ein und ein halb Jahr später erlag er, 61 Jahre alt, einem Leiden, nachdem er 26 Jahre in der Seelsorge und 11 Jahre als Pädagog eine herrliche Thätigkeit entfaltet hatte. [Wiener Zeitung 1843, Nr. 220. – Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar 1845, B. F. Voigt, 8°.) XXI. Jahrg. (1843). S. 635. Nr. 180.] –
4. Conrad Hoffmann (Pfarrer und Humanist, geb. zu Poisdorf in Oesterreich unter der Enns 1782, gest. zu Wien 8. Juli 1843), ein durch seinen Wohlthätigkeitssinn und sein echt humanes aufopferndes Wirken in bedrängnißreicher Zeit denkwürdiger wahrer Priester des Herrn. In den Kriegsjahren 1813 und 1814 bethätigte er als Pfarrer zu St. Peter seinen Hochsinn durch freiwillige Kranken- und Seelenpflege der verwundeten Krieger, deren Lage er durch Sammlungen und eigene reiche Spenden verbesserte und von seinem schweren Amte auch dann nicht wich, als die ausgebrochene Faulfieberepidemie täglich viele Opfer hinwegraffte. Seit 1816 Pfarrer in Matzleinsdorf, war er ein wahrer Vater der Armen, die er aus Eigenem reichlich unterstützte. 1819 erhielt er die reiche Pfründe Traismauer und wirkte an derselben für den Unterricht und die Bildung der Jugend, gründete aus eigenen Mitteln eine Schulbibliothek, kleidete bei wichtigen Festen über Hunderte von dürftigen Kindern, und als die Cholera ausbrach, errichtete er im Pfarrhofe selbst ein Krankenzimmer, die Pflege und Wartung der Kranken selbst besorgend. Im Jahre 1821 bewarb er sich – seinem innern Drange, sich dem Unterrichte und der Bildung der Jugend hingeben zu können, folgend – um die Directorstelle an der Zoller’schen Hauptschule in Wien und opferte für einen Jahresgehalt von 500 fl. seine einträgliche Pfründe. Er erhielt auch die Stelle, in welcher er bis an seinen Tod segensreich wirkte. Bald nach Uebernahme seines neuen Amtes stiftete er eine Schulbibliothek von