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BLKÖ:Jacob von Mies

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Jacob von Ungarn
Band: 10 (1863), ab Seite: 17. (Quelle)
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7. Jacob von Mies, Jacobellus, der kleine Jacob, und in slavischer Verkleinerung Jakaubek genannt, ist ein in der Geschichte der Abendmahllehre und als eines der geistlichen Häupter der Hussiten wichtiger Mann. Pelzel weist Mies, eine Stadt im Pilsener Kreise, als seinen Geburtsort nach. In Prag erhielt er seine wissenschaftliche Bildung und wurde 1393 zugleich mit Johann Huß Baccalaureus der freien Künste; er wurde nach Huß Prediger an der Bethlehemskirche und war einer der vier Administratoren des Prager Consistoriums, dem man den Namen sub utraque – woraus die Benennung Utraquisten – beilegte. Er war es, der auf den allgemeinen Gebrauch des Kelches im Abendmahle hinarbeitete, dadurch der Urheber der Streitigkeiten über den Laienkelch und den Hersteller desselben. Er vertheidigte den Gebrauch des Kelches in mehreren Schriften, u. z. zuerst 1415 in der „Demonstratio per testamonia scripturae, patrum atque doctorum, comunicationem calicis in plebe christiana esse necessariam“, welche heftige Gegner fand, dann in der „Apologia pro comunione plebis sub utraque specie“, u. dgl. m. Seine übrigen Schriften sind: „De purgatorio animarum post mortem“; – „De juramente“; – „De antichristo“; auch übersetzte er Wiclef’s[WS 1] Schriften in’s Czechische. Der kleine Jacob, so seiner kleinen Gestalt wegen genannt, starb in Prag am 9. August 1429. [Martini (J. Chr.), Dissertatio qua Jacobum de Misa vulgo [18] Jacobellum primum eucharistici calicis per ecclesias Bohemicas vindicem proponit (Altdorf 1753, 4°.). – Abhandlungen einer Privatgesellschaft in Böhmen zur Aufnahme der Mathematik, der vaterländischen Geschichte und der Naturgeschichte, Bd. VI, S. 299–312: „Ueber das Vaterland des Jacob de Misa“. – Miscellanea Lipsiensia, Tom. VIII, p. 165: „De Jacobo Misnense autore J. Chr. Koch“. – Lenfant, Histoire du Concile de Constance, p. 248. – Schröckh, Kirchengeschichte, Bd. 33. – Prateolus, De vitis, sectis, et dogmatibus omnium haereticorum, p. 218. – Fabricius (Jo. C.), Bibliotheca latina mediae et infimae aetatis, unter dem Worte: Jacobus de Strziebro. – Spittler, Geschichte des Kelches im heiligen Abendmahle, S. 49. – Royko, Geschichte der Kirchenversammlung zu Costnitz, Theil III, S. 317. – Hardt (Hermann von d.), Prolegomena ad T. III rerum Concil. Constant. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, II. Sect. 14. Theil, unter Schlagwort Jakaubek. Erschöpfende, nach Quellen gearbeitete Monographie von A. G. Hoffmann.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. John Wyclif (Wikipedia).