BLKÖ:Jordanßky, Alexius von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Jordan, Thomas
Band: 10 (1863), ab Seite: 267. (Quelle)
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Jordanßky, Alexius von (Weihbischof von Tinninie, gelehrter Theolog, geb. zu Kaschau 15. September 1765, gest. zu Gran 17. Februar 1840). Sein Vater war Beamter bei der königl. ungarischen Hofkammer in Preßburg. Der Knabe erlernte früh die drei Landessprachen, die ungarische slavische und deutsche; außerdem die französische und italienische. Auf des Vaters Wunsch, der selbst schon Mitglied des Jesuitenordens und Novize gewesen, studirte der Sohn Theologie und trat zu Preßburg in das General-Seminarium ein. Am 26. September 1789 erhielt J. die Priesterweihe und kam als Actuar zu dem Erzbischofe von Gran, und Primas von Ungarn Joseph Grafen Bathyány [Bd. I, S. 177]. Nun wurde er folgeweise Pfarrer zu Szölgyén, Professor der Theologie am erzbischöflichen Lyceum zu Tyrnau, Domherr des Preßburger Collegiatcapitels und Prodirector der dortigen königl. [268] Akademie, später Domherr des Graner Metropolitancapitels und zuletzt am 28. Februar 1830 Weihbischof von Tinninie, mit welcher Würde zugleich er mehrere Ehrenämter bekleidete. Am 29. September 1839 feierte er zu Maria-Zell in Steiermark die Secundiz. Jordanßky war ein gelehrter, besonders in der Theologie und Kirchengeschichte gründlich unterrichteter Kirchenfürst, ein ausgezeichneter Redner, der bei seinen Vorträgen in jeder Gemeinde sich der in derselben gangbaren Sprache bediente. Im Jahre 1837 unternahm er eine Reise nach Rom und knüpfte daselbst mit mehreren Theologen eine gelehrte Correspondenz an. J. förderte die Wissenschaft mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln, er besaß eine reiche und werthvolle Bibliothek, ließ auf seine Kosten viele Werke in lateinischer, deutscher, magyarischer und slavischer Sprache drucken, die Karte der Graner Erzdiöcese stechen und trug einen großen Theil der Kosten des Werkes „Denkwürdigkeiten des Lebens des Kaisers und Königs Franz I., welches mit prächtigen Kupferstichen ausgestattet, in lateinischer und deutscher Sprache erschien. Er selbst gab viele Schriften in lateinischer, deutscher, magyarischer, slavischer und französischer Sprache heraus; leider, da sie anonym erschienen sind, gelang es mir nicht, mit Ausnahme der folgenden, ihre Titel ausfindig zu machen; diese sind: „De haeresi abjuranda quid statuat Ecclesia catholica?“ (Gran 1822); – „Biographiae veteres Sancti Martini, Turonensis Episcopi Confessoris“ (Pressburg 1817, 4°.). Er starb, bis zu seinem Tode die volle Frische des Geistes bewahrend, im Alter von 75 Jahren.

Der Adler (politisches Blatt in Wien, 4°.), herausgegeben von Groß-Hoffinger, 1840, S. 421: „Nekrolog“.