BLKÖ:Kéri, Johann Graf von Ipolyker
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 11 (1864), ab Seite: 182. (Quelle) | |||
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Franz Borgia und Valentin Kéri sind noch andere Träger dieses Namens erwähnenswerth, und zwar:
Außer obigenJohann Kéri Graf von Ipolyker (geb. in Ungarn um die Mitte des 17. Jahrhunderts, gest. zu Tyrnau 1685), trat im Jahre 1656 in den Paulanerorden, in welchem er mehrere Jahre dem Lehramte oblag, später als Kanzelredner durch seine hinreißende Beredsamkeit glänzte. Seine Frömmigkeit wie seine ungewöhnlichen Geistesgaben hatten 1669 seine Wahl zum Provinzial seines Ordens zur Folge. Im Jahre 1673 ernannte ihn Kaiser Leopold zum Bischof von Syrmien, darauf zum Bischof von Csanad und zuletzt zu jenem von Waitzen. Man hat von ihm folgende Werke: „Martis Turcici ferocia anno 1663 et 64 in Hungariae viscera irruens ... binis libri comprehensa“ (Posonii 1672, 8°.); – „Philosophia scholastica“. 3 vol. (ibid. 1673, Fol.); – „Decreta sacrae Sedis Apostolicae quotannis a Regularibus temporibus certis legerda .... (Viennae 1674, Leop. Voigt, 4°.); – „Panegyres et Orationes“ (Viennae s. a., 4°.), enthält acht Lob- und Leichenreden, wovon die vier letzteren auf Nikolaus Grafen Zriny (1664), auf Peter Keglevich (1665), auf Georg Grafen Erdödy (1669) und auf Eva Susanna Lippay, geb. Gräfin Erdödy (1669) auch besonders im Drucke erschienen sind. Nach Nagy’s „Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal“, tom. VI, p. 227, ist Johann ein Sohn des Grafen Johann Kéri von Ipolyker, des ungarischen Kronhüters, aus dessen Ehe mit Ursula Czobor; und seit 1681 Bischof von Csanad, wäre er erst 1702, also um 17 Jahre später gestorben, als die übrigen Quellen angeben. [Czwittinger, Hungaria literata, p. 203. – Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, Loewe, 8°.) Tom. II, p. 333. – Nouvelle Biographie générale ... publiée par MM. Firmin [183] Didot frères sous la direction de M. le Dr. Hoefer (Paris, 1850 et s., 8°.) Tome XXVII, p. 612. [Daselbst werden irrig zwei Werke K.’s, nämlich: „Martis turcici ferocia“ und „Historia belli ottomanici in regno Hungariae grassantis“ aufgeführt, die nur Eines sind, nämlich sein „Martis turcici ferocia“ ist eine Historia belli ottomanici in regno Hungariae grassantis. Die zwei 1646 und 1652 von E. Widemann gezeichneten und gestochenen Bildnisse (8°.) stellen unseres Bischofs Vater, den Kronhüter Johann, vor.] –