BLKÖ:Kampelik, Franz Cyrill

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 10 (1863), ab Seite: 424. (Quelle)
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Kampelik, Franz Cyrill (Schriftsteller, geb. zu Siřenow im Bidschower Kreise in Böhmen im Jahre 1806). Er besuchte das Gymnasium zu Gitschin, begab sich dann nach Wien, wo er die Philosophie hörte und dem Studium der technischen Wissenszweige oblag. Später begann er das Studium der Theologie und ging nach Brünn, gab es aber nach zwei Jahren wieder auf und kehrte nach Wien zurück, wo er Medicin studirte. Er hat folgende Schriften durch den Druck veröffentlicht: „U hrobu uroz. o. Julia Urbana rytíře ze Šwabenowa“, d. i. Am Grabe der Frau Julie Urban u. s. w. (Brünn 1834); – „Pokladnice Franklínowa, anebo kterak rozumnau přičinliwostí každý člowěk zbohatnauti může“ etc., d. i. Das Franklin’sche Schatzkästlein u. s. w. (Bystritz 1838, Machold, 8°.); – „Čechoslowan čili národní jazyk w Čechách, na Morawě, we Slezsku a Slowensku“, d. i. Der Čechoslave oder die Volkssprache in Böhmen, Mähren, Schlesien und in der Slovakei (Prag 1842, Pospisil, 8°.); – „Částky českoslowanského jazyka w obrazích pro mládež wyšších a nižších škol“, d. i. Bruchstücke der čechoslawischen Sprache in Bildern für die Jugend der höheren und niederen Schulen (ebd. 1842); – „Prawa naší řeči a národnosti“, d. i. Die Rechte unserer Sprache und Volksthümlichkeit (Prag 1845, Jar. Pospišil, 8°.); – „Prawopis českoslowanské řeči co přiruční knižka s mnohými přiklady pro učitele“ u. s. w., d. i. Die Rechtschreibung der čecho-slavischen Sprache, anleitendes Handbuch mit vielen Beispielen. 2 Theile (Prag 1845 und 1847, K. W. Medau); – „Krása a výbornosti českoslovanského jazyka“ u. s. w., d. i. Die Schönheit und Vortrefflichkeit der čecho-slavischen Sprache (Prag 1846); – „Obrana českého jazyka proti utrhačům a odpůrcům“, d. i. Vertheidigung der čechischen Sprache gegen ihre Lästerer und Widersacher (Prag 1847, 8°.); – „Vykání a zdvořilost společenská Čechoslovanův otázkách a odpovědích pojednáno“, d. i. Die Anrede auf Ihr als Vertraulichkeit im gesellschaftlichen Umgange der Slaven in Fragen und Antworten (Prag 1847, 8°.); – „Dobrá rada o choleře“, d. i. Guter Rath über die Cholera (Prag 1850). Ueberdieß schrieb K. auch für mehrere čechische Zeitschriften. Kampelik zählt, wie das obige Schriftenverzeichniß mehr als einen Beleg dafür abgibt, zur Partei der Großčechen oder čechischen Centralisten, unter welchem jene Čechen verstanden werden, die Böhmen, Mähren, Schlesien [425] und die am Fuße der Karpaten liegende ungarische Slovakei als ein Sprachgebiet und dessen Bewohner als einen Volksstamm, den sie Čechoslaven nennen, betrachten. Zur Festigung dieser selbst unter den čechischen Nationalen nicht allgemein angenommenen Idee ist K. schriftstellerisch thätig und bearbeitet in dieser Richtung vornehmlich die für dergleichen Eindrücke und Ideen ungleich mehr als die Erwachsenen empfängliche Jugend.

Jungmann (Josef), Historie literatury české, d. i. Geschichte der čechischen Literatur (Prag 1849, F. Řiwnac, 4°.) Zweite von W. W. Tomek[WS 1] durchgesehene Auflage, S. 366, Nr. 6; S. 369, Nr. 61; S. 371, Nr. 91 a und b; S. 390, Nr. 483; S. 459, Nr. 1204; S. 367 unter littera. l; S. 441, Nr. 1008, litt. h; S. 450, Nr. 1084, litt. f; S. 454, Nr. 1140, litt. o; S. 446, Nr. 1067, litt. i; S. 454, Nr. 1140, litt. l; S. 577.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: J. J. Tomek.