BLKÖ:Kleinmond, Karl Andre Edler von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Kleinpeter, Franz | ||
Band: 12 (1864), ab Seite: 64. (Quelle) | |||
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Maria Theresia im Jahre 1778 in den Adelstand, ernannte ihn zum k. k. Sanitätsrath und ersten Stadtphysicus in Gratz. Als ausgezeichneter und glücklicher Arzt hatte er bald eine ausgedehnte Praxis. Seine originellen, dabei allen Mißbräuchen feindlichen Ansichten, die er hartnäckig vertheidigte, verwickelten ihn aber in manche Händel, so daß er, des Streitens mit seinen Gegnern müde und nicht geneigt, ihnen seine Ansichten zu opfern, vorzog, das Feld zu räumen und seine Stelle in Gratz 1799 mit der gleichen in seiner Vaterstadt zu vertauschen. Dort wirkte er noch nahezu ein Decennium und starb im Alter von 67 Jahren. Im Drucke ist von ihm nur die Schrift: „De Hydrope in genere“ (Wien 1765) erschienen. Als praktischer Arzt hat aber K. ungewöhnliche Verdienste. Bei zwei Epidemien, der einen zu Mooskirchen und der anderen, welche über ein halbes Jahr im Brucker Kreise wüthete, leistete K. energische Hilfe. Bei letzterer wäre er bald selbst ihr Opfer geworden. Als Protomedicus überwachte er vornehmlich die Apotheken und Curpfuscher, und beseitigte, so weit es in seinen Kräften stand, mancherlei schlimme Mißbräuche. Unbestechlich, Feind jeden Unfugs, und energisch sein Ziel, Verbesserung der öffentlichen Krankenpflege, im Auge behaltend, war er Allen, die sich durch sein Vorgehen beeinträchtigt sahen oder sonst gern den Schlendrian blühen ließen, ein Dorn im Auge, und dieß hat ihn auch vornehmlich bewogen, um einige Jahre [65] der Ruhe zu verleben, sich in seinen Geburtsort zurückzuziehen.
Kleinmond, Karl Andre Edler von (Arzt, geb. zu Marburg in Steiermark 1741, gest. ebenda 1808). Widmete sich anfänglich nach beendeten Gymnasial- und philosophischen Studien der Theologie und hatte bereits die vier minderen Weihen erhalten, gab sie aber mit einem Male auf und begann das Studium der Medicin, erwarb die Doctorwürde und wurde Physicus zu Leoben. In Anerkennung seiner Verdienste erhob ihn die Kaiserin- Adels-Diplom vom 4. April 1778. – Steiermärkische Zeitschrift. Redigirt von Dr. G. F. Schreiner, Dr. Albert v. Muchar, C. G. Ritter von Leitner und A. Schrötter (Gratz, 8°.) Neue Folge, Siebenter Jahrgang (1842), Heft I, S. 83. – Puff (Rudolph Dr.), Marburg (Gratz 1847, Leykam, 8°.) Bd. II, S. 225. – Winklern (Johann Bapt. von), Biographische und literarische Nachrichten von den Schriftstellern und Künstlern, welche in dem Herzogthume Steyermark geboren sind u. s. w. (Gratz 1810, Franz Ferstl, kl. 8°.) S. 105. [Bei diesem wie in der Steiermärkischen Zeitschrift erscheint Kleinmond’s Schrift unter dem Titel: „De Hydropo“ statt dem Hydrope.] – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen’sche Schriften. 8°.) I. Bandes 1. Stück, S. 385 [nennt ihn Karl Andreas Ernest Kleinmant]. – Wappen. In Blau drei in Form eines abwärtsgekehrten Triangels gestellte sechseckige goldene Sterne und darunter ein linksgekehrter silberner Mond. Auf dem Schilde ruht ein rechtsgestellter gekrönter Turnierhelm, aus dessen Krone vier wallende Straußenfedern, 1 weiß. 2 und 4 blau, 3 Gold, sich erheben. Die Helmdecken sind zu beiden Seiten blau, rechts mit Gold, links mit Silber belegt.