BLKÖ:Kozakiewicz, Lucas

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 13 (1865), ab Seite: 89. (Quelle)
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Kozakiewicz, Lucas (Maler, geb. zu Krakau 17. October 1778, gest. ebenda 19. Juli 1845). Sein Vater war ein geborner Litthauer, den aber die Wechselfälle des Lebens nach Krakau verschlagen hatten, wo er sich niederließ, heirathete und in der Ehe den obigen Sohn Lucas erhielt. Lucas kam zu einem Kartenmaler in die Lehre und ging dann auf Wanderung, auf welcher er Böhmen und Deutschland besuchte. Nach Krakau zurückgekehrt, begab er sich im Jahre 1799 zu seinem Oheim, der ihn, als er sein Talent für die Kunst entdeckte, zu einem der dortigen Maler in die Lehre gab. Bei diesem lernte Lucas ein paar Jahre, dann bildete er sich selbst fort und begann selbstständig zu arbeiten. Nun, noch ziemlich jung, heirathete er, bekam zahlreiche Familie und mußte zur Erhaltung derselben angestrengt arbeiten, ja durfte, da es das Leben galt, in Annahme der Aufträge nicht sehr wählig sein. So in ununterbrochenem bitterem Kampfe mit der Noth, kam er nicht in die Lage, seine Fähigkeiten frei zu entwickeln und höhere Proben seines nicht gewöhnlichen Talentes zu geben. Mehrere Jahre lang war er Decorationsmaler des Krakauer Theaters, ja die Noth zwang ihn nicht selten, um sein und der Seinigen Dasein zu fristen, sich mit Zimmermalen zu beschäftigen. Aber er war ein geschickter Landschaftsmaler, wie dieß seine hie und da bei Privaten vereinzelt vorkommenden Arbeiten bezeugen. Im Jahre 1827 vollendete er für das Kosmorama in Krakau die Ansichten der alten Königsstadt und ihrer reizenden Umgebungen, unter anderen eine Darstellung der Ueberschwemmung der Weichsel im Jahre 1813, das kön. Schloß, den Ringplatz, den Stephansplatz, den Fischmarkt an der Weichsel mit den Karpathen im Hintergrunde, den Kosciuszkohügel, das Schloß Ojców, die Salzgruben von Wieliczka und noch vieles Andere. Endlich erlöste ihn von den Mühseligkeiten seines Daseins, dessen Jammer ihm eine entsprechendere Stellung unter den Künstlern versagte, der Tod im Alter von 67 Jahren.

Rastawiecki (Edward), Słownik malarzów polskich tudzież obcych w Polscie osiadłych lub csasowo w niéj przebywających, d. i. Lexikon der polnischen Maler, wie auch der fremden, die sich in Polen bleibend niedergelassen, oder aber nur einige Zeit aufgehalten haben (Warschau 1850, Orgelbrand, gr. 8°.) Bd. III, S. 277.