BLKÖ:Kozáček, Joseph
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 13 (1865), ab Seite: 88. (Quelle) | |||
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Sr. Majestät aussprach. Im November 1849 wurde er zum provisorischen Schulaufseher des Preßburger Verwaltungsbezirkes ernannt, und Anfangs October 1850 in seiner Würde bestätigt, worauf er seine frühere Pfarre aufgab. Am 20. März 1852 zum Abte der h. Maria auf dem Berge Güssing erhoben, wurde er im Jahre 1856 Canonicus des Großwardeiner lateinischen Domcapitels und im Monat Februar 1864 zum Mitgliede des Unterrichtsrathes ernannt. K. ist ein Mann von ausgebreiteten und gründlichen Kenntnissen; ein Freund der slavischen Nation, fördert er mit allen Kräften ihre sittliche und geistige Ausbildung, wozu ihm in seiner Stellung als Schulrath hinreichende Gelegenheit geboten war, und in der jetzigen als Unterrichtsrath noch immer geboten ist. Insbesondere hat er sich um die Hebung des [89] vordem in sehr gesunkenem Zustande befindlichen Bistritzer Gymnasiums verdient gemacht, und mehrere arme Gymnasiasten unterstützte er, um ihnen die Fortsetzung des Studiums zu ermöglichen, aus eigenen Mitteln. Auch war er ein hochherziger Wohlthäter des mit dem Gymnasium in Verbindung stehenden Alumneums. Von seinen Schriften ist nur eine Gelegenheitspredigt in slavischer Sprache (Bistritz 1850) erschienen; sonst ist aber K. ein fleißiger Mitarbeiter mehrerer deutscher theologischen Zeitschriften. K.’s Verdienste hat der Monarch mit dem Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens, welches er schon im Jahre 1854 erhielt, gewürdigt.
Kozáček, Joseph (Schulmann, geb. zu Altsohl 2. Juli 1807). Die unteren Schulen besuchte K. zu Bistritz und in seinem Geburtsorte, das Gymnasium zu Bistritz und Kremnitz, die Philosophie hörte er zu Tyrnau und im Jahre 1826 begann er das Studium der Theologie und wurde als einer der fähigsten Seminaristen nach Wien in’s Pazmaneum geschickt, wo er sich auch für das Doctorat der Theologie vorbereitete. Im Jahre 1830 erhielt er die h. Weihen, trat anfänglich auch in die Seelsorge, wurde aber bald als Präfect in das Bistritzer Seminar berufen. Von dort 1833 zur Vollendung des höheren theologischen Studiums in das Augustineum nach Wien geschickt, blieb er daselbst ein Jahr, in welchem er auch die theologische Doctorwürde erlangte. Nun kehrte er in das Seminar nach Bistritz zurück und trug in demselben das bürgerliche Recht zugleich mit dem ungarischen vor; auch war er von 1835–1839 deutscher Prediger an der dortigen Pfarrkirche. Von 1838 bis 1844 lehrte er im Seminar die Dogmatik, ferner war er seit 1840 Notar des dortigen Consistoriums und zugleich bischöflicher Archivar. Im Jahre 1844 wurde er zum Ehren-Hofcaplan und unter Einem zum Pfarrer von Dobronivsk ernannt. Im Jahre 1846 wurde er Dechant und Pfarrer in der Sohler Gespanschaft. In den Jahren 1848 und 1849 floh er, seiner slavischen Denkungsweise wegen von den Magyaronen verfolgt, nach Wien, wurde dort Mitglied und Sprecher der slavischen Deputation, welche die Bitten und Wünsche der slavischen Nation vor- Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. IV, S. 898.