Zum Inhalt springen

BLKÖ:Krčmery, August Horislaw Theodor

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Krebs, Niklas
Band: 13 (1865), ab Seite: 172. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
August Horislav Krčméry in Wikidata
GND-Eintrag: 1018013660, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Krčmery, August Horislaw Theodor|13|172|}}

Krčmery, August Horislaw Theodor(slovakischer Schriftsteller, geb. zu Ober-Mitschin in der Altsohler Gespanschaft Ungarns 1. November 1822). Der Sohn eines evangelischen Pfarrers, besuchte das evangelische Gymnasium zu Bistritz und später zu Gömör und Stavnica, und ging 1838 nach Preßburg, wo er an dem dortigen evangelischen Lyceum Philosophie und Theologie hörte. Um sich ferner für das evangelische Kirchen- und Lehramt auszubilden, begab er sich in das Ausland und beendete seine Studien auf der Universität zu Halle. Zugleich mit seinen Berufsstudien trieb er fleißig slavische Sprache und Literatur. Nach seiner Rückkehr in die Heimat nahm er eine Erzieherstelle im Hause eines Edelmanns in der Liptauer Gespanschaft an, welche er so lange behielt, bis er durch die Ereignisse des Jahres 1848, nachdem Hodza, Pastor von St. Nikolaus, sich auf den Slavencongreß nach Prag begeben und sein Stellvertreter im Amte verjagt worden war, von der Gemeinde St. Nikolaus als Aushilfspriester berufen wurde. K. versah unangefochten längere Zeit dieses Amt, als ihn Görgey zugleich mit mehreren Bewohnern von St. Nikolaus, ausgesprochener slavischer Gesinnungen wegen, verhaften ließ und erst nach Debreczin, nach der Einnahme von Ofen nach Pesth, von dort nach Szegedin und zuletzt nach Arad mitschleppte, bis mit dem Tage der Capitulation von Villágos die Stunde seiner Freiheit schlug. K. begab sich nun nach St. Nikolaus zurück und versah nun weiter sein Aushilfsamt an Hodza’s Seite bis Ende Juni 1854. Während dieser Zeit war er auch zu St. Nikolaus als Lehrer in der Mädchen-Normalschule thätig. Nachdem er seines Aushilfsdienstes in St. Nikolaus enthoben worden, blieb er einige Monate dienstlos; aber schon am 25. Februar 1855 wurde er zum Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Garomsek ernannt, welche Stelle er noch zur Stunde bekleidet. K. ist Slave mit Leib und Seele, als solcher schriftstellerisch thätig und fleißiger Mitarbeiter verschiedener slovakischer Zeitschriften, in welchen seine Artikel unter dem Pseudonym A. Pohronský erscheinen. Mit S. J. Kadava gemeinschaftlich gab er den „Ziven“, einen Kalender auf 1853, heraus; auch redigirte er den „Hlahol“, d. i. der Gesang, musikalische Beilage des slovakischen belletristischen Blattes „Sokol“, d. i. der Falke. K. besitzt ferner musikalische Bildung und gab schon im Jahre 1850 in Prag Tänze u. dgl. m., und später in Wien bei Witzendorf die Composition eines Liedes von A. Sládkovicz u. dgl. m. heraus.{{Anker|Krčmery, Eugen} – Von seinen vier Brüdern, sämmtlich Vertretern des Slavismus in Ungarn, ist Eugen Buchhändler in Bistritz. Nachdem er in Leutschau, später in Prag, den Buchhandel erlernt, eröffnete er im Jahre 1856 zu Bistritz die slovakische Buchhandlung und betreibt ebenso energisch das Commissionsgeschäft für slavische Bücher, als er selbst slavische Werke verlegt, u. a. die Dichtungen von A. Sládkovicz, eine Sammlung slovakischer Volkslieder u. dgl. m.

Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag, Lex. 8°.) Bd. IV, S. 977.