BLKÖ:Kratochvíle, Johann Milostin

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 13 (1865), ab Seite: 143. (Quelle)
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2. Johann Milostin[1] Kratochvíle (geb. zu Ujezd bei Belcič im Jahre 1818). Studirte zu Pisek, zu Prag die Theologie, empfing 1844 die h. Weihen und wurde dann Caplan zu Altsattel bei Worlik. Die freie Zeit, welche ihm sein Beruf übrig ließ, widmete er der Leitung des in Worlik bestehenden čechischen Dilettanten-Theaters und stiftete aus dessen Erträgniß die Schulbibliothek zu Altsattel. Im Jahre 1848 wurde K. zu Brzeznic in den österreichischen Reichstag gewählt, in welchem er seinen Platz zur Rechten nahm. In seiner priesterlichen Stellung erwarb er sich besondere Verdienste dadurch, daß mittelst der von ihm angeregten Sammlungen die Pfarrkirche zu Setecka mit einer schönen neuen Orgel und jene zu Horsička mit einem neuen Thurme versehen wurden. Seine gesammelten Predigten sind in der zu Budweis herausgegebenen Prediger-Bibliothek (Biblioteka kazatelska) erschienen. Sonst ist er noch unter seinem und unter angenommenem Namen, und zwar unter den Pseudonymen Milostín und Milostín Oujezdský (nach seinem Geburtsorte Ujezd), Mitarbeiter verschiedener periodischer Blätter. [Slovník naučný, wie oben, Bd. IV, S. 972, Nr. 2. – Verhandlungen des österreichischen Reichstages 1848 und 1849. Stenographische Berichte (Wien, Staatsdruckerei, 4°.) Bd. V, S. 80 und 146.] –


  1. Bezüglich mehrerer, bei Personen čechischer Abstammung mit dem Taufnamen verbundenen Namen, wie Milostin, Mnohoslaw, Prawoslaw, Bohumír, Dobromir, Slawomir u. dgl. m., muß bemerkt werden daß sie deutsch unübersetzbar sind, also in ihrer ursprünglichen Form verbleiben müssen.